Schicksal,
Heimweh - ich trage euch voller Ehrfurcht
Wenn Tränen leise weinen…
Die Natur, mit Winterzauber die Erde bedacht
Die Berge mit Schnee und Eis bedeckt
Welch wundervolle, einzigartige Winterpracht
Die in mir, wortlos leise, stilles Heimweh
weckt
Heimweh nach dem zugeschneiten Gartentor
Nach dem Winter daheim, den Eiszapfen an der
alten Dachrinne
In Gedanken, die Augen geschlossen, stehe ich
davor
Ohne mich zu fragen, ob ich verliere oder
gewinne
Ich weine. Ich habe gewonnen und verloren
Der Gewinn - das Bild einer fremden, kalten
Welt
Ich habe Heimweh. Heimweh nach Hatzfeld, wo
ich geboren
Mein Verlust heißt Heimat, mein gutes altes
Hatzfeld
Auch in diesem Spiel musste es einen Verlierer
geben
Gewinnen, gewinnen konnte ich nur an
Erfahrung
Das war mein Weg, so wollte es das Leben
Dass ich Heimweh spüre, Tränen weine, immer
mit leiser Hoffnung
In Gedanken stehe ich in der Spengelgass´
Streichle die langen Eiszapfen – die zu Tränen, in meiner Hand
Im Herzen spüre ich weder Freud, Glück noch
Hass
Ich sehe Schneeglöckchen, den Gassenzaun, die
alte Blechdose im Sand
Ich sehe die Hühner über die Schneemassen
steigen
Der alte Brunnen hat seine weiße Spitzenhaube
aufgesetzt
Ich sehe der Kinder Schneeballschlacht, „die
Alten“ mit dem Finger zeigen
Ich sehe den Hund, wo er der Katze im Schnee
hinterher hetzt
Ich sehe den alten stumpfen Besen einsam im
Schuppen stehen
Wie viele Winter hat er wohl den Schnee schon
gekehrt
Ich sehe mich als Kind durch Hof und Garten
gehen
Ich hatte Fernweh hinter einem Fenstergitter.
Heute ist es umgekehrt
Ich habe Heimweh nach meiner Heimat, nach
Hatzfeld
In Gedanken schaue ich durch den
schneebedeckten Draht am Hofzaun
Ich sehe die aufgewirbelten Schneehaufen, das
leuchtend weite Feld
Ich sehe mein Zuhause, meine Heimat. Welch
wohltuender Wintertraum
Obwohl schon Frühling, schneebedeckt noch die
Bergwelt
Wo ich für kurze Zeit diesen Traum, die
Winternacht der Natur, leben will
Vergessen und doch spüren, was das Leben mir
so bestellt
Schicksal, Heimweh – ich trage euch mit
Ehrfurcht, wenn Tränen weinen, leise still…
©Elisabeth
Anton, Speyer / Hatzfeld
12.04.2006