Die Tragödie einer Liebe
Einsam saß sie am Straßenrand
Ihre Schuhe kaputt, ihr Leben wie verloren
Eine welke Rose hielt sie in ihrer Hand
Dachte an den Grund, warum sie ward´ geboren
Die Armut, ihr ins Gesicht geschrieben
Ihre Seele, an Güte endlos reich
Nichts mehr von Familie, Elternhaus geblieben
Ihr Blick starr, ihre Wangen bleich
Plötzlich, ein Schatten vor ihr
Zauberte Leuchten in Augen und Herz
Sie vernahm nur: „Ich gehöre nie dir
Deine Armut, welch Schmerz...!“
Er stolzierte weiter, entlang der
Häuserfassaden
Welch Reichtum er gelebt, von fern ihm
anzusehen
Sie drehte an ihrem Strumpf den
herabhängenden Faden
Ihr Herz weinte. Wie gerne ihn, als ihr Leben
gesehen
Sie blieb allein, all die Jahre allein
Sie hatte nur sich und ihrer Seele Wundergaben
Wie grausam kann Leben oft sein
Wenn du ein Schatten zwischen Soll und Haben
Eines Tages, nach Jahren, ging sie am
Schlossweg vorbei
Im Schatten der alten Eiche saß er auf der
Bank
Sie eilte davon. Ihr war Reichtum immer
einerlei
Ihre Liebe voller Güte, auch wenn ihr Leben
ohne Dank
Plötzlich, eine Stimme zu hören
„Lauf nicht fort, komm zu mir hierher.“
Der alte Baron, er konnte ihre Schritte hören
„Verzeih mir, ich bin schuldig an deinem
Tränenmeer
Meine Liebe gehörte immer Dir
Nur ward´ ich zu reich geboren“, sagte Mutter…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
29.03.2019