Donnerstag, 25. April 2024

So wunderbar, meine Heimat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

So wunderbar, meine Heimat                      

 

Stille und spürbare Ruhe liegen am Horizont

Wo sie bald aufwacht, die Morgendämmerung

Ein Bild voller Schönheit, das sich überall lohnt

Die Sonne geht auf, sie weckt so manche Erinnerung

 

Wie ein Feuervorhang zog sie sich hoch, hinter „Rapova“

Ein Bild so wunderschön, wie kein Maler es je gemalt

Die Zeit so schnell dahin, so vieles schon geschah

Den Lauf der Welt hat manch einer teuer bezahlt

 

Ein Städtchen, am Rand eines Landes, mit sichtbarem Stacheldraht

War meine Heimat, mein wunderschönes Hatzfeld

Für Blumen, Schmetterlinge, Schwalben, diese Grenze eine unsichtbare Naht

Natur überall. Es blühen die Wiesen, das Korn wog sich draußen auf dem Feld

 

Man hat das Csekonics – Schloss dem Erdboden gleichgemacht

Man hat, inzwischen, eine Weltziegelei vom Erdboden gestrichen

Das Gefühl von Heimat behielt bis heute seine Macht

Wenn auch manche Wiesenblumen nicht mehr riechen

 

Es ist so still draußen, kein Hahnenschrei hier zu hören

Es bellt kein Hund, es zirpt keine Grille, es fährt kein Pferdewagen

Wie können Menschen nur alles so zerstören

In Gedanken bin ich daheim. Mein Herz voller Heimweh beladen

 

Ich erinnere mich an Morgensonne und Abenddämmerung

An blühende Wiesen, die Kaul, das Pumphaus, an fließenden Rebensaft

Erinnere mich an den Kirschbaum, wie ein Brautkleid in blühender Hoffnung

Ich erinnere mich an das Kind, das im Maisfeld barfuß „Storze“ gerafft

 

Was haben wir nicht alles in Gold verwandelt, so ohne Geld

Allen Reichtum dieser Erde, entzogen mancher Verschwendung

Sie waren so wunderschön, diese Stunden, Jahrzehnte, in Hatzfeld

Ich rieche die Jahreszeiten heute noch, diese blühende Hoffnung

 

Ich lausche dem Morgen, meine Gedanken weit weg

In Gedanken daheim, in meiner Heimat, ich bin zuhaus´

Ich freue mich schon heute, führt er mich wieder dorthin, mein Weg

Heimweh tut weh. Ich bin nur in meiner Heimat zuhaus´

 

Ich genieße überall der Natur wundervolle Schönheiten

Freue mich für jede Stunde, die das Leben mir schenkt

Ich bin sehr dankbar, für meine Erinnerungen aus allen Zeiten

Diese Erfahrung hat meine Wege oft gelenkt

 

Ich schließe die Augen und lebe Heimat, mein Hatzfeld

Sehe, den mit Trauben beladenen Pferdewagen in den Hof fahren. Traumwelt

Heimweh, mir den Schmerz der Erinnerung und die Freude dazu gewählt

Die Geschichte hat Blütezeit und Vergänglichkeit auch meiner Heimat bestellt

 

Tief in meinem Herzen liegen sie alle begraben

Meine Erinnerungen aus dieser wunderbaren, reichen Zeit

Wo ich Blumenkelche gestreichelt, meine Seele erfüllt mit edlen Naturgaben

Wo ich Heimat gespürt, wo ich sie gelebt, Kindheit, Jugendzeit

 

Ein Städtchen am Rand eines Landes, hinter sichtbarem Stacheldraht

So erlebte ich die Stadt. Mein Leben gehörte der Natur, meiner Gedankenwelt

Für Schmetterling, Schwalben, Blumenduft, die Grenze nur unsichtbare Naht

Wie eigenartig diese Geschichte! Wie wunderbar, meine Heimat Hatzfeld

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  10.09.2005

                

 

Alles muss sich beugen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Alles muss sich beugen                                

 

Ich bin wieder daheim. Erinnerungen umarmen mich

Es kräht der Hahn, Hunde bellen, Kinder spielen am Straßenrand

Alles so vertraut, als ob es gestern. Und doch alles so endlich

Ich erinnere mich an die Zeit von „Kuchen backen“ im Sand

 

Im Schuppen hängen Spaten, Sense, „Haigrobscher“, Mistgabel und Rechen

Jedes Werkzeug, einst, seine Arbeit getan, der Menschen Fleiß und Lohn

Manche Erinnerungen mir das Herz brechen

Ich sammle sie alle ein, hebe sie auf des Himmels Wunderthron

 

Einzigartig, diese Welt aus meiner Kinder-, Jugend- und Erwachsenenzeit

Ich habe gelebt, was die Natur uns geschenkt. Ich spürte Menschlichkeit

Hatzfeld, du Heimat vieler Generationen, für mich, hehre Seelenzufriedenheit

Ich weine, wenn mein Herz Heimweh spürt, bin sehr dankbar, für diese Zeit

 

Ich sehe die uralte Küchenwaage auf der farbenarmen Kredenz

Hinten, im Schuppen, dort in der „Sommerkich“ sie steht

Der alte Wecker daneben, ein Radio ohne Frequenz

Alles gesammelt, als Ersatz, wenn mal was nicht geht

 

Man hat gebastelt, getüftelt, repariert

Was hat man nicht alles so fertiggebracht

Zusammengenäht, geändert, Farbe auf Farbe lackiert

Und immer wieder haben wir aus Alt Neu gemacht

 

Der alte Ofen steht auch noch unverändert da

Geheizt im Winter, nur wenn Besuch gekommen

Man rückte zusammen. Nur ein Zimmer geheizt. Das lag nah

Sparsam zu sein. Viel gab uns die Natur, manchmal hat sie auch genommen

 

Wenn das Grundwasser einfach skrupellos gestiegen

Und die wertvolle Ernte, von einem Augenblick zum anderen, dahin

Alles verfault in der Erde. Wasser bedeckt „die Kellerstiegen“

Fragte man sich schon, warum dies Ziel, welch Sinn

 

Und immer wieder ging es weiter und alles neu begann

Das Rad der Zeit, den Weg der Natur konnte, kann niemand aufhalten

Und jedes neue Jahr wieder mit einem hoffnungsvollen Frühling begann

Man wusste, alles muss sich beugen, des Himmels, der Natur Gewalten

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  21.08.2005

 

 

 

 

So wunderbar, meine Heimat

                    Foto: ©Elisabeth Anton   So wunderbar, meine Heimat                          Stille und spürbare Ruhe liegen am H...