Mittwoch, 30. November 2022

„Dreh mal für mich, noch einmal, die Zeit zurück.“ 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

„Dreh mal für mich, noch einmal, die Zeit zurück.“          

 

Wer denkt an die Menschen im Pflegeheim

Jene Generation, der wir unseren Wohlstand verdanken

Menschen mit Behinderungen, ihrem schwierigen Sein

Wer ist mal zugegen, dass für die Hilflosen Rosen des Glücks ranken

 

Wer denkt an jene Menschen, die Hilfe brauchen

Rund um die Uhr, tagaus, tagein

Die abends stumm unter die Decke tauchen

Und dankbar, wenn sie nicht ganz allein

 

Nicht allein, für diesen kleinen Augenblick

Zieht man sie ihnen hoch, bis zum Gesicht, die Decke

So liegen sie nun, regungslos, denken zurück

Wie einst ihr Leben. Ihre Blicke starren in eine Zimmerecke

 

So liegen sie nun da, bis am nächsten Morgen

Keiner fragt mal, ob sie Durst, ob sie einsam, ihre Nacht

Viele wissen nicht, gibt es noch ein Morgen

Wo irgendwer auch mal an sie gedacht

 

So viele Menschen mit einer Behinderung

Deren Leben immer und ewig ein Heimleben

So viele sehnen sich nach einer wärmenden Umarmung

So vielen ein Leben ohne Liebe gegeben

 

Denkt an die Menschen, die Hilfe brauchen

Weil ihr Schicksal sie vergessen, ohne Glück

Über den Dächern, wenn die Schornsteine rauchen

Wünscht sich manch einer: „Dreh für mich, nur einmal, die Zeit zurück.“

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  16.11.2022

 

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