Sonntag, 17. Juni 2018

Da hat der Herrgott sein schönstes Juwel geküsst



 














Da hat der Herrgott sein schönstes Juwel geküsst…                         

Fremd, nirgendwo daheim, nirgendwo zuhaus´
Heimat so weit, Fremde greifbar nah
Da eine Freundschaft, dort Erinnerung, hier ein Haus
Die Geschichte allein weiß, warum alles so geschah

So vieler Häuser Fassaden haben ihr Gesicht verloren
Zu vieler Menschen Charakter, den Anstandsweg verlassen
Hatzfeld! Bin dankbar, dass ich unter deinem Himmel geboren
Heimat für mich, das sind die Menschen, Sprache, Natur, Gassen

In Gedanken bin ich daheim, mein Herz stets Heimweh spürt
Ich vermisse der Vögel Lieder, der Wiesen Gräser, Blumenpracht
So vorsichtig sanft, damals, die Maulwurfshügel berührt
Heimat, mit viel Glück und stillen Tränen du mich bedacht

Heimweh! Heimweh umarmt mich an diesem Sonntagmorgen
Das Leben zeigt, wie Schicksal unsere Ziele vorgegeben
Ob ich lache oder weine, ob im Glück, Freud oder qualvollen Sorgen
Mein Heimweh trägt nachhause. Erinnerung schenkt Hoffnung, Licht, Leben

Wo sind die blühenden Akazienbaumkronen vor dem Schweinestall
Wo der Brunnen, mit seiner quietschenden Kette, den weißen altmodischen Rosen
Geschichte? Menschen? Wer brachte diese heimatliche Einzigartigkeit zu Fall
Spatzen, Tauben, verdrecken keine Kochwäsche mehr, keine Socken, keine Hosen

Die Zeit schreitet voran, unaufhaltsam voran. Und doch sieht es aus
 Als sei sie stehengeblieben, nachdenkend, was einst so wundervoll war
Ich schau durch die Ritze am Gassenlattentor. Fast fremd, mein Elternhaus
Und doch trägt es, voller Dankbarkeit, meine Erinnerungen, von Jahr zu Jahr

Wenn eisige Winterstürme die klirrenden Fensterscheiben geküsst
Eiszapfenfunkeln so klar, als ob Diamantensplitter im Morgensonnenlicht
Dann hat der Herrgott sein schönstes Juwel, mein Hatzfeld, geküsst
Heimat, du bist so weit. Mein Heimweh gerne über deine Schönheit spricht…

 ©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld        
     04.02.2007

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