Freitag, 22. Juni 2018

Mein Heimweh, es schaltet oft die Gegenwart aus...











Mein Heimweh, es schaltet oft die Gegenwart aus...                   

Es scheint, ein schöner Tag zu werden
Ich weiß noch nicht, wohin meine Wege führen
Meine Gedanken, heimlich leise, suchend werden
Erinnerungen an meine Heimat berühren

In Gedanken bin ich daheim, anno 1980
Gehe durch die Gassen, schau mich noch einmal um
Lange ist´s her. Damals, weit entfernt noch von vierzig
Erinnerungen schleichen ins Herz, in meinen Gedanken herum

Ich erinnere mich genau: Ein Weg zwischen Bleiben und Gehen
Herz und Verstand wollten bleiben, die Geschichte sprach Macht
Ich wollte nicht, immer nur „bettelnd hilflos“ über „die Grenze“ sehen
Die Geschichte, meine Entscheidung mir klar gemacht

Eingesperrt in Bewegung und Gedankenäußerung
Das wollte ich nicht, mein ganzes Leben lang, ertragen
Ich wählte diesen Schritt. Er gebar die Erinnerung
Was blieb, konnte man in einer Hand zum Bahnhof tragen

Doch das, das war nur materielles Gut
Alles dahin, alles verloren, weil alles nur „Verbot“
Gedanken der Erinnerung, sie stärkten, machten Mut
Ohne zu wissen, wer reicht mir in der Ferne ein Stück Brot

Der Weg war voller Dornen, Angst und Stein
Doch es gab ein klares, bald greifbares Ziel
Freiheit, materielles Gut, sie können mir nie Heimat sein
Dennoch dankbar für diesen Weg, dies gewagte Spiel

Jetzt, lebe ich in Freiheit, irgendwo in einem Haus
Zufrieden, dankbar, für all meine Reisen durch Leben und Welt
Mein Heimweh, es schaltet oft die Gegenwart aus
Und trägt mich in meine Heimat, nach Hause, nach Hatzfeld...

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
    06.08.2005


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