Samstag, 9. Juni 2018

Seine Eisblumefee


Seine Eisblumenfee                                                                                      

Nachdenklich lehnt er am alten Baum
An seinem Baum, wie seit vielen Jahren

Allein, allein seit Sonnenaufgang
Einsam. Beim Abendrot noch immer allein

Seit vielen Jahren schaut er zu den Sternen
Verzaubert, von ihrem magischen Licht

Als ob jedes Funkeln Hoffnung streut
Damit das Himmelstor sich öffnet, für seine Eisblumenfee

Auf die er wartet, so lange schon
Sein Leben lang wartet, nur auf sie

Damit sie ihn umarmt, seine Sehnsucht lindert
Tränen trocknet, die er, so oft, heimlich geweint

Jahrzehnte dahin. Sehnsucht und Traurigkeit geblieben
Bis, eines Tages, ein Wunder geschah

In später Nacht lehnt er, wieder mal, an seinem alten Baum
Quälende Sehnsucht, Einsamkeit, die raue Rinde - sie hüllen ihn ein

Plötzlich sieht er sie, seine Eisblumenfee
Lang ersehnter Augenblick schenkt ihm jene Hoffnung

Dass eines Tages Einsamkeit und Sehnsucht zu Ende
Wenn er seine Eisblumenfee umarmen darf

Noch einmal spürt er das Glück dieses Augenblicks
Bevor er sieht, wie unerreichbar diese Weite, der Stern für ihn

Den seine Eisblumenfee, eben, zur Erde fallen ließ
Still und leise, aus ihrer zitternden Hand, wortlos, nur für ihn allein

Doch er, er sieht den Stern nicht mehr…

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
   26.10.2015

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