Sonntag, 28. Oktober 2018

Diktatur raubte mir meine Heimat...


















Diktatur raubte mir meine Heimat…                                                        




In einem Land ward ich geboren

Wo meine Wiege in der Heimat stand

Wo Ungerechtigkeit regiert´, alles man verloren

Heimat lebte ich, niemals Vaterland



In meiner Heimat fand ich jene Welt

Wo Natur ihre Wunder gestreut

Wie schön du einst gewesen, mein Hatzfeld

Durch jedes Haustor irgendein Blumenduft erfreut



Ich durfte nicht zu diesem Land gehören

Weil diese Diktatur aus Heuchler, Sadisten, Kommunisten bestanden

Unerträgliche Beschimpfungen, Entwürdigungen musste ich mir anhören

In meinen Unterlagen, leider, die „falsche“ Nation vorhanden



Ich war daheim, in meinem Hatzfeld

Wollte nur frei sein, Verwandte besuchen, reisen

Mir ansehen, was sie bereithält, unsere Welt

Leider, leider konnte ich keinen Patriotismus beweisen



Ich durfte nie dazugehören, nie reisen

War nie Parteimitglied, habe nie bei der Securitate unterschrieben

Drohungen, Beschimpfungen - sie machten meinen Willen zu Eisen

Ich wäre, als „freier Mensch“, meinem Hatzfeld nie fern geblieben



Ich wollte nicht länger als „Mensch 2. Klasse“ eingestuft sein

Weil ich die Rolle der Heuchler und Spitzel dort nie mitgespielt

Was kann Freiheit so teuer, so unmenschlich sein

Wenn die Macht der Mächtigen nur auf Profit einer Aussiedlung gezielt



Die Diktatur zwang mich, irgendwann, zu entscheiden

Ich wollte fort, in Freiheit und Gerechtigkeit leben

Heuchler und Privilegierte, Spitzel und Lügner wusste ich zu meiden

Die Chance, „Staatsbürger Rumäniens mit allen Rechten“ zu sein, ward mir nie gegeben…



©Elisabeth Anton, Speyer/ Hatzfeld

         29.10.2017


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Meine Erfahrungsschätze, der Reichtum meines Herbstes

                    Foto:©Elisabeth Anton   Meine Erfahrungsschätze, der Reichtum meines Herbstes           Viele Jahrzehnte mir gesc...