Mittwoch, 28. November 2018

Gedanken an einem Herbstmorgen

















Gedanken an einem Herbstmorgen                      


Goldgelb schimmert der Pappel Blättermeer
Im winkenden Morgenlicht
Die Stille schweigt so leise, so hehr
Welch Wunder der Natur, des Herbstes Farbenpflicht

Die Farben, sie leuchten mir so wohl entgegen
Die Baumkronen wiegen sich im Oktoberwind
Erinnerungen öffnen ihr Buch, manche Stunde bewegen
Tief im Herzen trage ich sie alle, seit ich ein Kind

So schön war es damals, in meinem Elternhaus
Wenn der Herbstwind die Blätter tanzen ließ, ihren Reigen
Die Katze verzweifelt, weil im Strohschober verschwunden die Maus
Langsam der Augenblick, nur noch Leere, Öde, an den Zweigen

Riesige Blätterhaufen, von diesen herrlichen Akazienbäumen
Zusammengekehrt, in den Garten gefahren
Dort wurden sie verbrannt, um nichts zu versäumen
Im Kreislauf der Natur düngten sie den Garten, in all den Jahren

Wie oft sah ich, wie ein wunderschönes Blatt
Sich gekrümmt, in diesem unbarmherzigen Flammenmeer
Wie schön es war, damals, weil ich eine Heimat hatt´
Heute, meine Akazienbäume, es gibt sie dort nicht mehr

So vieles verschwunden, Fremde in jedem Haus
Ob hier die Pappel, Birke, ob dort meine Akazienbaumkronen
Ich habe Heimweh nach meiner Heimat, Spengelgass´, Elternhaus
Obwohl ich weiß, man kann überall „wohnen“

Herbstschönheit, dein Farbenleuchten weckt meine Erinnerung
Bilder ziehen vor mir, in stiller Traurigkeit
Heimweh, ich weiß, sie ist längst dahin, all deine Hoffnung
Heimat, sie war so schön, so reich, „unserer“ Jahrzehnte Zeit …

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
        30.10.2016

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Meine Erfahrungsschätze, der Reichtum meines Herbstes

                    Foto:©Elisabeth Anton   Meine Erfahrungsschätze, der Reichtum meines Herbstes           Viele Jahrzehnte mir gesc...