Samstag, 30. März 2019

Heimat, deine Geschichte, welch trostloses Verschwinden


















Heimat, deine Geschichte, welch trostloses Verschwinden       





Heimat, unsere Jahre, unser Glück

Das sind Bilderzyklen voller Farbenmagie

Gelebte Stunden, Jahrzehnte ohne Zurück

Einzigartigkeit edelster Seelensymphonie



Das sind Kindheit, mein Leben, mein Elternhaus

Nachbarn, Freunde, Blütenpracht in den Bäumen

Schweinestall, Holzschuppen, Taubenschlag, Hundehaus

Heimat, welch Wellen – die bis heute schäumen



Wellen des Seins, voller Freude und Geborgenheit

Wellen heimatlicher Blütenfarbenpracht

Tiefes Empfinden von Augenblick, Geschehen, Zeit

Wellen voller Dank und Heimwehmacht



Heimat, das sind Hutwett, Kaul, Felderduft

Das sind die Kinderspiele, Froschkonzerte

Gräserleuchten, Gassenschönheit, Heimatluft

Das sind des Alltags Brauch und Sitten, Edelwerte



Heimat, das sind Hahnenschrei und Schwalbennest

Fiakerfahrten, mit Rosengirlanden die Pferde geschmückt

So majestätisch hielten sie am Kirchenportal, zum Hochzeitsfest

Heimweh, welch tiefe Spuren du in mein Herz gedrückt



Heimat, das ist tief gefühlte, gelebte Zeit

Das sind diese unverkäuflichen Stunden

Diese Ehrlichkeit, Bodenhaftung, Dank, Geborgenheit

Das sind Glücksjahre voller Reichtum und Wunden



Heimat, das ist der artesische Brunnen an der Neuen Bahn

Das sind die Kinderspiele auf der Gass´, bis spät in die Nacht

Heimat, das sind Wärme, Daheim, Freiheitswahn

„Heimat“, da hab ich an Zuhause, Menschen, Gassen gedacht



Heimat, ein Paket von unkäuflicher Vollkommenheit

Wo Zuhause, Menschen, Gärten, Tiere, Pflanzen sich umarmen

Heimat, das ist ein Gefühl zufriedener Geborgenheit

Wo Natur, Himmel, Leben und Erde sich deiner erbarmen



Heimat, das sind des Sparherds Flammenmeer, der Abendwind

Das ist der Bienen fleißiges Treiben über Blüten, Feld und Wiese

Heimat, deine Wiege, dein Elternhaus, wo du glücklich als Kind

Heimat, das ist meiner Seele leiser Heimwehriese




Heimat, dieses Wort mit so viel Kraft und Inhalt

Heimat hat nur, wer Heimat gerne gelebt, gespürt

Heimat, ein Wort mit nicht zu bändigender Gewalt

Heimat, wenn Heimweh dir den Atem abgeschnürt



Meine Heimat, eine Welt so einmalig schön

Weitab, fern der damals herrschenden Diktatur

Tief in meinem Herzen, Gedanken, wird immer „Heimat“  stehn´

Meine Heimat, die Welt der Menschen, unnachahmlich reicher Natur



Ich hatte Glück, dieses Land früh zu verlassen

Die letzten Schikanen dieser ständig quälenden Diktatur

Blieben mir erspart. Welch Armut, Not, dieses Verblassen

Werte, die man nie aufgegeben, in dieser damaligen Heimatkultur



Ich hätte nur noch einige Jahre bleiben müssen

Wären Farben, Bilder meiner Heimat eine ganz andere Welt

Nur eines blieb unverändert, an den Grenzen -„das Schießen–Müssen“

Was hast du alles gesehen, überlebt, mein Hatzfeld



Im Strom der Jahrhunderte verblasste dein Gesicht

Aus Gram und Schmerz, dass Menschen wandern, kommen, gehen

Die Opfer unserer Ahnen, dass verdienen sie nicht

Was würden sie weinen, könnten sie diese Völkerwanderungen sehen



Heimat, ein Ort der Wiege, der Geborgenheit

Haben unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern noch gedacht

Heimat, was ist sie so gefühlsarm geworden, diese Menschheit

Sie wandert umher, ohne zu sehen, dass sie nur mit Schaden bedacht



Mein Hatzfeld, deine Geschichte, welch trostloses Verschwinden…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

       21.10.2013


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