Heimweh, welch edler Begleiter
Heimweh, du lässt mir keine Ruh´
Ewiges Aufwühlen, meines Herzens Wellenschlag
Ob ich meine Augen auf oder zu
Du umarmst mich den ganzen Tag
Vergebens versuche ich, dir zu erklären
Du findest Hatzfeld nie mehr, wie es mal war
Seine Menschen ausgesiedelt, ohne sich zu wehren
Weil die Macht der Diktatur unerträglich war
Was einst Heimat, Spenglgass, Elternhaus
Heute, fremde Gassen, fremde Fassaden, fremdes Gesicht
Heimweh, verschwunden deine Welt. So manches Haus
Suchst du vergebens, weil erloschen sein Licht
Häuser dem Erdboden gleichgemacht
Auf dem Heimatfriedhof, vergessen mancher Grabesstein
Heimweh, unser Hatzfeld nicht mehr lacht
Alles nur noch Erinnerung von einst reichem Sein
Heimweh, du quälst mich wie vor 32 Jahren
Ich wollte Freiheit, wusste ich werde unglücklich sein
Ich wusste, in die Welt der Freiheit zu fahren
Wird nie Heimat, nie Daheim, nie Zuhause sein
Heimweh, spürst du meinen Schmerz, meine Tränen
Die ich, seit vielen Jahren, immer wieder geweint
Heimweh, wir zwei, wir müssen die Wirklichkeit erwähnen
Unser Hatzfeld, welch fremdes Gesicht, wo Heimatsonne scheint
Ich versuche, diese grausame Geschichte zu verstehen
Welch Ekel in mir, denke ich an der Mächtigen Macht
Denen Heimat ein Fremdwort, die nur ihre Wege gehen
Ein Rätsel, wie „Menschen“ „Heimat“ dem Erdboden gleichgemacht
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
15.09.2012
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