Foto:©Elisabeth
Anton
Alles muss sich beugen
Ich bin wieder daheim. Erinnerungen umarmen mich
Es kräht der Hahn, Hunde bellen, Kinder spielen am Straßenrand
Alles so vertraut, als ob es gestern. Und doch alles so endlich
Ich erinnere mich an die Zeit von „Kuchen backen“ im Sand
Im Schuppen hängen Spaten, Sense, „Haigrobscher“, Mistgabel und Rechen
Jedes Werkzeug, einst, seine Arbeit getan, der Menschen Fleiß und Lohn
Manche Erinnerungen mir das Herz brechen
Ich sammle sie alle ein, hebe sie auf des Himmels Wunderthron
Einzigartig, diese Welt aus meiner Kinder-, Jugend- und Erwachsenenzeit
Ich habe gelebt, was die Natur uns geschenkt. Ich spürte Menschlichkeit
Hatzfeld, du Heimat vieler Generationen, für mich, hehre Seelenzufriedenheit
Ich weine, wenn mein Herz Heimweh spürt, bin sehr dankbar, für diese Zeit
Ich sehe die uralte Küchenwaage auf der farbenarmen Kredenz
Hinten, im Schuppen, dort in der „Sommerkich“ sie steht
Der alte Wecker daneben, ein Radio ohne Frequenz
Alles gesammelt, als Ersatz, wenn mal was nicht geht
Man hat gebastelt, getüftelt, repariert
Was hat man nicht alles so fertiggebracht
Zusammengenäht, geändert, Farbe auf Farbe lackiert
Und immer wieder haben wir aus Alt Neu gemacht
Der alte Ofen steht auch noch unverändert da
Geheizt im Winter, nur wenn Besuch gekommen
Man rückte zusammen. Nur ein Zimmer geheizt. Das lag nah
Sparsam zu sein. Viel gab uns die Natur, manchmal hat sie auch genommen
Wenn das Grundwasser einfach skrupellos gestiegen
Und die wertvolle Ernte, von einem Augenblick zum anderen, dahin
Alles verfault in der Erde. Wasser bedeckt „die Kellerstiegen“
Fragte man sich schon, warum dies Ziel, welch Sinn
Und immer wieder ging es weiter und alles neu begann
Das Rad der Zeit, den Weg der Natur konnte, kann niemand aufhalten
Und jedes neue Jahr wieder mit einem hoffnungsvollen Frühling begann
Man wusste, alles muss sich beugen, des Himmels, der Natur Gewalten
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
21.08.2005
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen