Donnerstag, 14. Juni 2018

Es war einmal...




















Es war einmal...                                                                                

Es war einmal Zuhause, Heimat
Elternhaus, Kindheit, Jugendzeit
Akazien blühen nicht mehr vor dem Haus
Selbst die Bienen zur Völkerwanderung gezwungen

Der alte Gartenzaun längst kaputt, schief im Wind
Keiner hat ihn je gestrichen, seit SIE fort
Keiner, die Blumenzwiebel aus der Erde gegraben
Nach ihrer Blütezeit. Um sie, im August
Wieder einzupflanzen - Jahr für Jahr
Der alte Brunnen, längst still gelegt
Weil zum Pumpen zu faul
Schätze von Generationen vernichtet
Als ob nie existent
Scharen von Fremden zogen in die Heimat
Ohne zu erkennen, zu sehen, dass sie Heimat für alle
Diejenigen, die auswandern mussten
Weil sie Freiheit leben wollten
Sind weit in der Welt verstreut
Zwecks „Familienzusammenführung“
Das Rad der Geschichte ist es nicht
Die Mächtigen sind´s, die noch nicht begriffen
Dass Heimatlosigkeit, Völkerwanderungen alles zerstören

Kein artesischer Brunnen mehr, keine Aprikosenbäume
Die Rebenspalier unterackert, als ob nie dagestanden
Tragödie, größte Tragödie in der Geschichte meiner Heimat
Deren Sinnlosigkeit, Mensch und Welt auf den Kopf gestellt

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
    25.12.2015



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