Sonntag, 24. Juni 2018

Heimaterde...

 



 Heimaterde...                                                                     
          
Wenn Heimaterde deinen Sarg bedeckt
Und bei ihr deine letzte Ruhe du gefunden
Ist das keine Last. Heimaterde weckt
Gefühl von Geborgensein, weil treu mit ihr verbunden

Begehst du den Boden deiner Heimat
Von Kindheit an und bis zur letzten Ruhestätte
Dann ist dein Grab keine dunkle Welt. Es ist Heimat
Du schläfst ruhig in stiller Tiefe - ohne Zwang, ohne Kette

In der Heimaterde, seine letzte Ruhe zu finden
Ein Gefühl des Heimkehrens, wen lebenslang Heimat berührt
Wo, für dich, Blumen sich zu Kränzen binden
Wenn man dich zur letzten Ruhestätte führt

Zuhause sterben, wo man gelebt, einst geboren
Die letzte Ruhe zu finden, auf dem Friedhof seiner Heimat
Dann hat man nichts, nichts in seinem Leben verloren
Wurde geboren, hat gelebt. Glück, dass Hatzfeld meine Stadt

Wie kalt muss es in fremder Erde sein
Wenn sie auch jahrzehntelang dein Wohnort war
Oh Hatzfeld! Auch im Tod bin ich gerne daheim
Wenn du auch fremd geworden - Jahr für Jahr

Dein Gesicht passte sich an - dem Strom der Zeit
Auch dein Friedhof, nicht mehr der Friedhof von damals ist
Vieles so sehr verändert – Opfer dieser „Aussiedlungs – Zeit“
Auch du Heimat, nur ein Stück Weltgeschichte bist

Und doch gehe ich, voller Ehrfurcht, zu meinem Friedhof
Wo ich schon als Kind mit den Schmetterlingen sprach´
Saßen sie auf den wunderschönen Blumen. Heimatfriedhof
Einst, meiner ersehnten Ruhe stilles Gemach

Dort hörte ich die Käfer, Libellen, sich fortbewegen
Streichelte, mit dem Zeigefinger, den schönsten Schmetterling
Stundenlang wartete ich auf die Schnecken, dass ihr Gehäuse sie bewegen
Und weinte, weil ich ihn verloren - meinen ersten Ring

Er war nur aus Grashalmen geflochten, so wunderschön
Ich war so stolz, auch einen Ring zu haben
Musste nicht traurig, weinend nach Hause gehen
Konnte mich an der Ruhe dieser Friedhofsstille laben

Das war, schon als Kind, "meine Welt" voller Einzigartigkeit
Hier begegneten mir die Ruhe, Ehrfurcht, die Stille, Zauber der Natur
Ich sehne mich oft nach dieser seltsam stillen Geborgenheit
War traurig, wenn manche sagten: "Das ist doch ein Friedhof nur…"

Hier spürte ich sie, der Heimaterde stille Erinnerungslieder
Ihre Wärme, Ruhe, ihre Kraft, wenn man Seelenfrieden gesucht
Ich weiß: Hier wohnt das Leid, die Trauer - und immer wieder
Hat das Leben, hier, auch den größten Schmerz gebucht

Hier, auf dem Friedhof, atmen Tod und das Leben
Hier begegnet man jeder Jahreszeit Farbenpracht
Ist dir Heimaterde als letzte Ruhestätte gegeben
Dann hat selbst der Tod, in deinem Leben, seine Krönung vollbracht...

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
    18.02.2002


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Liebe, die Waffe des Friedens

                    Foto:©Elisabeth Anton   Die Liebe, die Waffe des Friedens                                        Nicht zu versteh...