Heimaterde...
Wenn
Heimaterde deinen Sarg bedeckt
Und bei ihr
deine letzte Ruhe du gefunden
Ist das
keine Last. Heimaterde weckt
Gefühl von
Geborgensein, weil treu mit ihr verbunden
Begehst du
den Boden deiner Heimat
Von Kindheit
an und bis zur letzten Ruhestätte
Dann ist
dein Grab keine dunkle Welt. Es ist Heimat
Du schläfst
ruhig in stiller Tiefe - ohne Zwang, ohne Kette
In der
Heimaterde, seine letzte Ruhe zu finden
Ein Gefühl
des Heimkehrens, wen lebenslang Heimat berührt
Wo, für
dich, Blumen sich zu Kränzen binden
Wenn man
dich zur letzten Ruhestätte führt
Zuhause
sterben, wo man gelebt, einst geboren
Die letzte
Ruhe zu finden, auf dem Friedhof seiner Heimat
Dann hat
man nichts, nichts in seinem Leben verloren
Wurde geboren,
hat gelebt. Glück, dass Hatzfeld meine Stadt
Wie kalt
muss es in fremder Erde sein
Wenn sie
auch jahrzehntelang dein Wohnort war
Oh
Hatzfeld! Auch im Tod bin ich gerne daheim
Wenn du
auch fremd geworden - Jahr für Jahr
Dein
Gesicht passte sich an - dem Strom der Zeit
Auch dein
Friedhof, nicht mehr der Friedhof von damals ist
Vieles so
sehr verändert – Opfer dieser „Aussiedlungs – Zeit“
Auch du
Heimat, nur ein Stück Weltgeschichte bist
Und doch
gehe ich, voller Ehrfurcht, zu meinem Friedhof
Wo ich
schon als Kind mit den Schmetterlingen sprach´
Saßen sie
auf den wunderschönen Blumen. Heimatfriedhof
Einst,
meiner ersehnten Ruhe stilles Gemach
Dort hörte
ich die Käfer, Libellen, sich fortbewegen
Streichelte,
mit dem Zeigefinger, den schönsten Schmetterling
Stundenlang
wartete ich auf die Schnecken, dass ihr Gehäuse sie bewegen
Und weinte,
weil ich ihn verloren - meinen ersten Ring
Er war nur
aus Grashalmen geflochten, so wunderschön
Ich war so
stolz, auch einen Ring zu haben
Musste
nicht traurig, weinend nach Hause gehen
Konnte mich
an der Ruhe dieser Friedhofsstille laben
Das war,
schon als Kind, "meine Welt" voller Einzigartigkeit
Hier
begegneten mir die Ruhe, Ehrfurcht, die Stille, Zauber der Natur
Ich sehne
mich oft nach dieser seltsam stillen Geborgenheit
War
traurig, wenn manche sagten: "Das ist doch ein Friedhof nur…"
Hier spürte
ich sie, der Heimaterde stille Erinnerungslieder
Ihre Wärme,
Ruhe, ihre Kraft, wenn man Seelenfrieden gesucht
Ich weiß:
Hier wohnt das Leid, die Trauer - und immer wieder
Hat das
Leben, hier, auch den größten Schmerz gebucht
Hier, auf
dem Friedhof, atmen Tod und das Leben
Hier
begegnet man jeder Jahreszeit Farbenpracht
Ist dir
Heimaterde als letzte Ruhestätte gegeben
Dann hat
selbst der Tod, in deinem Leben, seine Krönung vollbracht...
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
18.02.2002
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