Mittwoch, 27. Februar 2019

Schicksal, Heimweh - ich trage euch voller Ehrfurcht



















Schicksal, Heimweh - ich trage euch voller Ehrfurcht      

            Wenn Tränen leise weinen…                   



Die Natur, mit Winterzauber die Erde bedacht

Die Berge mit Schnee und Eis bedeckt

Welch wundervolle, einzigartige Winterpracht

Die in mir, wortlos leise, stilles Heimweh weckt



Heimweh nach dem zugeschneiten Gartentor

Nach dem Winter daheim, den Eiszapfen an der alten Dachrinne

In Gedanken, die Augen geschlossen, stehe ich davor

Ohne mich zu fragen, ob ich verliere oder gewinne



Ich weine. Ich habe gewonnen und verloren

Der Gewinn - das Bild einer fremden, kalten Welt

Ich habe Heimweh. Heimweh nach Hatzfeld, wo ich geboren

Mein Verlust heißt Heimat, mein gutes altes Hatzfeld



Auch in diesem Spiel musste es einen Verlierer geben

Gewinnen, gewinnen konnte ich nur an Erfahrung

Das war mein Weg, so wollte es das Leben

Dass ich Heimweh spüre, Tränen weine, immer mit leiser Hoffnung



In Gedanken stehe ich in der Spengelgass´

Streichle die langen Eiszapfen –  die zu Tränen, in meiner Hand

Im Herzen spüre ich weder Freud, Glück noch Hass

Ich sehe Schneeglöckchen, den Gassenzaun, die alte Blechdose im Sand



Ich sehe die Hühner über die Schneemassen steigen

Der alte Brunnen hat seine weiße Spitzenhaube aufgesetzt

Ich sehe der Kinder Schneeballschlacht, „die Alten“ mit dem Finger zeigen

Ich sehe den Hund, wo er der Katze im Schnee hinterher hetzt



Ich sehe den alten stumpfen Besen einsam im Schuppen stehen

Wie viele Winter hat er wohl den Schnee schon gekehrt

Ich sehe mich als Kind durch Hof und Garten gehen

Ich hatte Fernweh hinter einem Fenstergitter. Heute ist es umgekehrt



Ich habe Heimweh nach meiner Heimat, nach Hatzfeld

In Gedanken schaue ich durch den schneebedeckten Draht am Hofzaun

Ich sehe die aufgewirbelten Schneehaufen, das leuchtend weite Feld

Ich sehe mein Zuhause, meine Heimat. Welch wohltuender Wintertraum



Obwohl schon Frühling, schneebedeckt noch die Bergwelt

Wo ich für kurze Zeit diesen Traum, die Winternacht der Natur, leben will

Vergessen und doch spüren, was das Leben mir so bestellt

Schicksal, Heimweh – ich trage euch mit Ehrfurcht, wenn Tränen weinen, leise still…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

          12.04.2006


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„Liebe und Glück“, buchstabiert

                    Foto:©Elisabeth Anton   „Liebe und Glück“, buchstabiert                                                              ...