Foto:©Elisabeth Anton
Noch einmal
Noch einmal, über offenem Feuer Speck braten
Noch einmal, Heimatjahre erleben
Heimat, dein Sterben geschah still und leise, in Raten
Mein Herz weint, weil dir nur so wenige Jahrhunderte gegeben
Noch einmal ihn fühlen, den Reichtum Weizenfeld
Wo ich mit ausgebreiteten Armen die Ähren gestreichelt mit meiner Hand
Noch einmal erleben, die Reichtümer meiner Heimat Hatzfeld
Noch einmal Kind sein, mit den Nachbarskindern Burgen bauen im Sand
Noch einmal diesen Duft der blühenden Akazienbaumkronen
Noch einmal dieses frische Grün riechen, wenn der Frühling winkt
Noch einmal, für Stunden, daheim in meinem Elternhaus wohnen
Den Misthaufen im Herbst in den Garten fahren, auch wenn es stinkt
Wir haben die Reichtümer der Natur geliebt, gelebt
Ehrfurcht und Dank, gelebte Selbstverständlichkeit
Wenn mein Heimweh tief in meinem Herzen bebt
Weiß ich, wie wertvoll sie war, dieser Jahrzehnte Heimatzeit
Noch einmal die jungen Tauben streicheln, hoch oben auf der Leiter
Noch einmal die Tür vom Brotbackofen öffnen. Welch Wunderland
Noch einmal meinen Laubfrosch bewundern, er zeigte, das Wetter wird „Heiter!“
Heimat, welch Reichtum, welch Werte du mir geschenkt, du Wunderland
Und die Zeit, die Geschichte, sie nahmen alles mit
In nur einem halben Jahrhundert, gibt es Heimat nicht mehr
Heimat, ich weiß, wie grausam des Schicksals Schritt
Alles dahin, alles, was einst unseres Alltags wertvollstes Zufriedenheitsmeer
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
14.04.2024
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