Montag, 22. April 2024

Noch einmal

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Noch einmal                                                                    

 

Noch einmal, über offenem Feuer Speck braten

Noch einmal, Heimatjahre erleben

Heimat, dein Sterben geschah still und leise, in Raten

Mein Herz weint, weil dir nur so wenige Jahrhunderte gegeben

 

Noch einmal ihn fühlen, den Reichtum Weizenfeld

Wo ich mit ausgebreiteten Armen die Ähren gestreichelt mit meiner Hand

Noch einmal erleben, die Reichtümer meiner Heimat Hatzfeld

Noch einmal Kind sein, mit den Nachbarskindern Burgen bauen im Sand

 

Noch einmal diesen Duft der blühenden Akazienbaumkronen

Noch einmal dieses frische Grün riechen, wenn der Frühling winkt

Noch einmal, für Stunden, daheim in meinem Elternhaus wohnen

Den Misthaufen im Herbst in den Garten fahren, auch wenn es stinkt

 

Wir haben die Reichtümer der Natur geliebt, gelebt

Ehrfurcht und Dank, gelebte Selbstverständlichkeit

Wenn mein Heimweh tief in meinem Herzen bebt

Weiß ich, wie wertvoll sie war, dieser Jahrzehnte Heimatzeit

 

Noch einmal die jungen Tauben streicheln, hoch oben auf der Leiter

Noch einmal die Tür vom Brotbackofen öffnen. Welch Wunderland

Noch einmal meinen Laubfrosch bewundern, er zeigte, das Wetter wird „Heiter!“

Heimat, welch Reichtum, welch Werte du mir geschenkt, du Wunderland

 

Und die Zeit, die Geschichte, sie nahmen alles mit

In nur einem halben Jahrhundert, gibt es Heimat nicht mehr

Heimat, ich weiß, wie grausam des Schicksals Schritt

Alles dahin, alles, was einst unseres Alltags wertvollstes Zufriedenheitsmeer

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  14.04.2024

 

 

 

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