Das allerletzte ABSAHNEN…
Blätterleere Baumkronen wiegen im eisigen Wind
Das Vogelnest seit langem leer
Ich denke zurück, als ich noch ein Kind
Wie schön es zuhause war, wie geborgen, so hehr
Ein Alltag voller Rücksicht, Menschlichkeit
Wo Nachbarn zum Besuchen keinen Termin gebraucht´
Wo jeder sich bewusst, dass Ehrlichkeit
Säulen des Lebens – ob der Ofen kalt, ob Schornstein raucht
In Gedanken gehe ich durch gelebte Zeit
Daheim, in meiner Heimat Hatzfeld
Sehne mich nach dieser einzigartigen Geborgenheit
Nach dieser edlen, einst so ehrlichen Welt
Das Vogelnest dort, zwischen den Zweigen
Genau so leer, so einsam wie meine Heimat
Keine Lieder mehr, keine Muttersprache, kein fröhlicher Reigen
Was einst, die Freude der fleißigen Bewohner dieser Stadt
Was haben sie alle geschuftet - unsere Großeltern, Eltern, Ahnen
Was haben Generationen sich ihrem Schicksal gebeugt, ertragen
SIE, SIE kamen zum letzten Mal - DIE, DIE skrupellos absahnen
Seitdem, Häuser und Gassen stumm, ohne Antwort auf die allerletzten Fragen
Warum, warum dieses Heimatvernichten, warum das allerletzte ABSAHNEN?
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
02.01.2018
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