Sonntag, 21. April 2024

Heimatjahre, was waren das noch Zeiten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Heimatjahre, was waren das noch Zeiten                         

 

Was haben wir Strümpfe, Socken gestopft, so alles genäht

Loch um Loch, Riss um Riss, wenn das Spiel „uf der Gass“ mal zu heftig war

Keiner wollte nach Haus, egal wie kalt der Hutwett-Wind ums Eck´ geweht

Wir spielten, das ganze Jahr, ob der Himmel wolkenbehangen, ob sternenklar

 

Da wurden die Hausaufgaben schnell gemacht

Dann mitgeholfen, wenn es unabdingbar war

Man hat als Kind doch nur an „die Gass“ gedacht

Was haben wir nicht alles gespielt, Jahr für Jahr

 

Ob Knöpfe, „Hops-Strick“, mit Bohnen, „Stängel-Popp“ oder „Fetze-Balle“

Aus allem zauberten wir etwas, damit das Spielen Freude bringt

Knie einfach abgewischt, war auch hart der Fall

Und man horchte noch auf, ob Spatz, Lerche oder Kuckuck singt

 

Es war eine andere Welt. Jede Generation wohl ihre eigene erlebt

Wir spielten so ideenreich, mitten in der Natur

Für eine Brotkruste, frisch gebacken, hat das Herz schon höher gebebt

Wie glücklich wir waren, gab es mal keinen Knoten in der Manilaschnur

 

Heimat, was waren das noch reiche, so andere Zeiten

Man hat gelebt, was die Natur uns kostenlos vor die Füße gelegt

Blühende Gärten, Tiere, Vieh. Mitten unter uns wogende Ährenweiten

Still der Abend, wenn Herbstwind, zufrieden säuselnd, über Haus, Feld gefegt

 

Man lebte, spürbar, dieses Gefühl von Dank und Zufriedenheit

Wenn für den Winter Vorrat besorgt, alles in Scheune und Dachboden steht

Man lebte sie noch mit dem Herzen, jede einzelne Jahreszeit

Man hat noch geweint, ehrlich geweint, wenn irgendwann einer für immer geht

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                    05.08.2005

 

 

 

 

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