Donnerstag, 28. März 2024

Das Glück unserer Heimaterinnerungen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Das Glück unserer Heimaterinnerungen                         

 

Wenn man, die Geschichte betrachtend, sehen kann

Wie sie Blatt für Blatt ins Buch meiner Heimat schreibt

Da kämpft eine Frau ums Überleben, da sammelt Holz, ein alter Mann

Dann wohl, für manch einen, nur noch die Erinnerung bleibt

 

Jahre sind vergangen, 25 Jahre, seit ich fort

Fort aus den Gassen, auch manch vertrautes Bild

Es ist meine Heimat, wenn auch schon verändert der Ort

Erinnerungen malen mir getreu und wohltuend meiner Heimat altes Bild

 

Ich stehe vor manchem Haus, vor manchem Garten

Schließe die Augen. Es wird nie mehr, wie es damals war

Der Mensch muss weiter, seines Alltags Ziele starten

Und so verändert sich auch meine Heimat, Jahr um Jahr

 

Alte Bekannte, auch heute noch, hie und da, wiederzusehen

Lässt das Herz sprechen. Erinnerungen reden wir wach

Allein weinend, allein, kann ich durch den Friedhof gehen

Sehe, wie ein Grabstein genau in der Mitte des Namens zerbrach

 

Das Gras wächst. Die Familien der Verstorbenen fern dieser Gräser leben

Pflastersteine auf dem Hauptweg haben sich auch ihrem Schicksal gebeugt

Was kann der Himmel, den Menschen, nur alles geben

Geschichte so grausam. Die Gegenwart, noch manch Vergangenes bezeugt

 

Hier, ein verlassener Grabstein. Wohl niemand mehr hier am Grabe steht

Dort, unlesbare Namen. Sie hat ihre Macht gezeigt, die Vergänglichkeit

Dort noch ein altes Holzkreuz. Eine Mutter weinend von Grab zu Grab geht

Überall nur das Handwerk der Geschichte, der unaufhaltsamen Zeit

 

Es ist meine Heimat, sie hat nur ein anderes Gesicht

Die Geschichte ihre Stunden, Blatt um Blatt, schweigend niederschreibt

Hatzfeld, wir alle beugen uns des Himmels edlem Gericht

Sind dankbar, dass am Ende das Glück unserer Heimaterinnerungen bleibt

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  19.08.2005

 

 

 

 

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