Foto:©Elisabeth Anton
Das Glück unserer Heimaterinnerungen
Wenn man, die Geschichte betrachtend, sehen kann
Wie sie Blatt für Blatt ins Buch meiner Heimat schreibt
Da kämpft eine Frau ums Überleben, da sammelt Holz, ein alter Mann
Dann wohl, für manch einen, nur noch die Erinnerung bleibt
Jahre sind vergangen, 25 Jahre, seit ich fort
Fort aus den Gassen, auch manch vertrautes Bild
Es ist meine Heimat, wenn auch schon verändert der Ort
Erinnerungen malen mir getreu und wohltuend meiner Heimat altes Bild
Ich stehe vor manchem Haus, vor manchem Garten
Schließe die Augen. Es wird nie mehr, wie es damals war
Der Mensch muss weiter, seines Alltags Ziele starten
Und so verändert sich auch meine Heimat, Jahr um Jahr
Alte Bekannte, auch heute noch, hie und da, wiederzusehen
Lässt das Herz sprechen. Erinnerungen reden wir wach
Allein weinend, allein, kann ich durch den Friedhof gehen
Sehe, wie ein Grabstein genau in der Mitte des Namens zerbrach
Das Gras wächst. Die Familien der Verstorbenen fern dieser Gräser leben
Pflastersteine auf dem Hauptweg haben sich auch ihrem Schicksal gebeugt
Was kann der Himmel, den Menschen, nur alles geben
Geschichte so grausam. Die Gegenwart, noch manch Vergangenes bezeugt
Hier, ein verlassener Grabstein. Wohl niemand mehr hier am Grabe steht
Dort, unlesbare Namen. Sie hat ihre Macht gezeigt, die Vergänglichkeit
Dort noch ein altes Holzkreuz. Eine Mutter weinend von Grab zu Grab geht
Überall nur das Handwerk der Geschichte, der unaufhaltsamen Zeit
Es ist meine Heimat, sie hat nur ein anderes Gesicht
Die Geschichte ihre Stunden, Blatt um Blatt, schweigend niederschreibt
Hatzfeld, wir alle beugen uns des Himmels edlem Gericht
Sind dankbar, dass am Ende das Glück unserer Heimaterinnerungen bleibt
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
19.08.2005
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