Donnerstag, 31. Mai 2018





Es war einmal Heimat


 
Die alten Häuser stehen gemeinsam
Wie auf Pfählen verankert an ihrem Ort
Gassen so leer, so einsam
Brauchtum, Lieder, Sprache, alles fort




 Gähnende Leere hängt in den Baumkronen
Fremde dehnt ihre Arme aus
Überall Fremde neben Fremden wohnen
Dort, Richtung Sonnenaufgang, einst mein Elternhaus




Überall in den Gassen, Haus, Hof und Garten
Scheint die Fremde aller Fremden zu sein
Lange stehe ich da. Welch Warten
Alles dahin. Mit meiner Erinnerung blieb ich allein




 Erinnerungen, welch gelebte Stunden
Umarmt, geprägt von heimatlicher Einzigartigkeit
Diese Leere, diese Öde, diese Stille, diese Wunden
Wo einst Sternengold heimatlicher Geborgenheit






© Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld


 


 


 

Barfuß



 


Barfuß              

     


 




Wenn der Herbst vor deiner Tür

Weil der Sommer längst gegangen


Musst du schauen, einfach schauen
Dass, der Zeiger deiner Uhr nicht sinnlos

Die Zeit deiner Stunden streift
Damit wenigstens etwas bleibt


Auch von der späten Jahreszeit
Auch, wenn Baumkronen ihr Blätterkleid längst verloren.


Wenn die Winde des Herbstes
Still und leise übers Land ziehen


Wird es Zeit, Zeit nachzudenken
Zeit, alles abzuwägen
 
Was im Leben wirklich zählt
Damit du, am Anfang deines Winters


Nicht durch Eis und Kälte gehen musst
Barfuß an den Füßen und barfuß im Herzen…


                                             



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld


 


 


 


 



Alles mitgenommen, alles hiergelassen…







Alles mitgenommen, alles hiergelassen…                                     


 
Du, du hast alles mitgenommen


Du,  du hast alles hiergelassen


Wie soll man das ins Gleichgewicht bekommen


Wie soll ich lieben und hassen


 


Ihn hassen, deinen grausamen Tod


Lieben, lieben unserer Jahrzehnte Glück


Wie soll ich sie meistern, diese Not


Diesen ewigen Schmerz, dass dein Weg ohne Zurück


 


Du, du hast, plötzlich, alles mitgenommen


Du, du hast alles hiergelassen


Wie soll man das ins Gleichgewicht bekommen


Wie soll ich lieben und hassen…


 16.04.2014
 
© Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld


 


 

Stürme der Zeit









Stürme der Zeit        
                                                                                 


Winterstürme


peitschen


übers Land.

Rastlose Flocken


wirbeln


durch die Zeit.


 
In einsamer Stube,


da brennt das letzte Petroleum-Licht.


Brauchtum oder Vergänglichkeit…?




 @Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld


 


 


 


 

Raureif schmückte den Stacheldraht, am Todesstreifen











http://www.balzerfranz.de/ba-fra/elisabeth-anton.htm








Raureif schmückte den Stacheldraht, am Todesstreifen                                        


 
 Der Stacheldraht dort, er hatte oft Tränen


wenn der Morgentau ihm die seinen geliehen


 
Der Stacheldraht, dort an der Grenze


er hat so viel Leid gesehen


 
Er blieb stumm, ob Sonnenschein


ob Donnergroll, Stürme, ob Mondlicht


 
Der Stacheldraht, was war er manchmal ein Kunstwerk


wenn Raureif ihm seine Kristalle geschenkt


 
um ihn, in unnachahmlicher Schönheit


zu schmücken, ohne zu wissen, zu ahnen


 
Was dieser Stacheldraht, dort an den Grenzen


Leid, Verzweiflung, Tod, Schmerz und Gräueltaten gesehen…

03.02.2016


Copyright Elisabeth Anton 2018





 

Erinnerungen aus Hatzfeld im Banat







Die Kirche meiner Heimatstadt Hatzfeld, Banat, Rumänien







Willst du Zukunft, musst du Herz, Verstand, die Wunder der Liebe erhören

                    Foto:©Elisabeth Anton   Willst du Zukunft, musst du Herz, Verstand, die Wunder der Liebe erhören                   ...