Foto:©Elisabeth Anton
Meiner
Heimatglocken leises Weinen
Wenn meine Heimatglocken leise weinen
An ihrem Klöppel die Tränen so kristallin
Weil Sprache und Lieder nicht mehr vereinen
Fragen selbst die Glocken: Wo sind sie? Wo ist alles
hin?
Wenn stumm vom Abendwind sie umarmt
Und ihr Schweigen sich über Hatzfeld legt
Scheint´s, als ob sich keiner mehr erbarmt
Diese Heimat zu bewahren. Alles, wie weggefegt
Sprachlos stumm steht der Kirchturm da
Der Hl. Florian, was hat er alles überlebt, gesehen
Heimatglocken, euer Läuten mir im Herzen so nah
Will mein Heimweh vor Erinnerungen stehen
Sirenenheulen, nie mehr wie früher. Keiner kennt die
Viertel der Stadt
Die alten Sitten, als ob vom Erdboden verschluckt
Keiner weiß mehr warum, wie oft die Sirene,
weswegen, geheult hat
Heimat, unsere Jahrzehnte, tief in meinem Herzen
abgedruckt
Keine Lieder mehr, keine Feste, kein “Brotsack-Ball“,
keine Heimat
Keine Bräuche, keine Muttersprache, keine gestopften
Socken
Hatzfeld, du einst so wunderschöne, einzigartige Stadt
Deutschtum ausgelöscht. Daher, das leise Weinen
meiner Heimatglocken
©Elisabeth Anton, Speyer /
Hatzfeld
29.04.2014