Foto:©Elisabeth Anton
Wie schwer auch erkrankt, DU warst es, der mir immer Mut gemacht,
mich dazu überredet, dass ich meine Gedichte veröffentliche.
Hier, für DICH, Helmuth,
mein 6.000. veröffentlichtes Gedicht, heute, Ostersonntag 2024.
Könntest DU es doch sehen
Wie lebend begraben
Wenn Alzheimer zum Schicksal wird
Wenn auch wie lebend begraben
Diesen Weg muss ich bis ans Ende gehen
Meine Pflichten sind, Hoffnung zu schenken, der Liebe Gaben
Und ohne Tränen, aufrecht vor diesem Schicksal zu stehen
Ich muss weiterwandern, durch meiner Jahre Zeit
Ich muss Fels in der Brandung sein, nicht wie Sand in den Wellen
Ich muss Halt schenken, Liebe, Wärme, Geborgenheit
Ich muss stark bleiben, egal wie hoch des Lebens Wellen
Ich muss dem Wind, den Stürmen des Lebens trotzend standhalten
Ich muss Kraft tanken, wenn auch viele Tränen durch meine Seele hallen
Ich muss meine Hände betend Richtung Himmel falten
Ich muss Kraft finden, wenn meine Tränen hilflos, stillschweigend fallen
Wie lebend begraben, so ohne Ziel, so ohne Sinn
Weggefegt, auf einmal, die schönste Blume meines Lebens
Meine große Liebe ist gegangen. Einfach alles dahin
Was wir auch geschuftet, gerackert, plötzlich war alles vergebens
Wie wenig Haus, Hof, Bücher, Schmuck und Geld plötzlich wert sind
Wenn die Gesundheit mit nur einem Augenblick dir nicht mehr erhaben
So sinnlos alles, wenn man hilflos wie ein sich verlaufenes Kind
Tragödie meines Lebens, meine zweite Hälfte nur noch wie lebend begraben
Am Ende, ganz am Ende
Nur die Liebe bleibt
In all den ehrfurchtsvollen Erinnerungen unserer Jahrzehnte
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
17.12.2005