Die Ohnmacht des Windes…
Heute Nacht habe ich dem Wind gelauscht
Er hat mir über seine Tränen erzählt
Wie groß der Erde Leid, im Tal kein Bach mehr
rauscht
Wie blind und gefühlsarm die Zivilisation „ihre
Zukunft“ wählt
Viele Stunden lauschte ich dem Wind
Sein Rauschen öffnete mir Bände seiner
Trilogie
Er weinte, weil die Menschen so skrupellos
sind
Nicht sehen, dass jeder ein Recht auf seine
Lebensmelodie
Der Wind, so viele Tränen er geweint
Hat sich, in noch nie dagewesener Sprachlosigkeit,
beklagt
Der Mensch sieht nicht mehr, wie sehr die Erde
weint
Er klagte sein Leid, ohne dass ich danach gefragt
Heute Nacht habe ich dem Wind gelauscht
Er hat mir über seine Ohnmacht erzählt
Wie groß der Erde Leid, im Tal kein Fluss mehr
rauscht
Wie blind und gefühlsarm die Zivilisation „ihre
Zukunft“ wählt…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
29.04.2019