Freitag, 30. April 2021

Vierzig Jahre haben gereicht


 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Vierzig Jahre haben gereicht                                       

 

Vierzig Jahre, längst gereicht

Um das Leben von Generationen

Auszulöschen

 

Vierzig Jahre, längst gereicht

Um Heimat dem Erdboden

Gleichzumachen

 

Vierzig Jahre, längst gereicht

Um Muttersprache, Brauchtum, alles

Einfach auszulöschen

 

Als ob nie gewesen, dort

Wo einst Generationen geschuftet

Heimat aufgebaut

 

Aussiedlung, welch Macht

Alles zu vernichten, alles auszulöschen

Was einst Heimat und Zuhause war….

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

              28.04.2021

 

 

 

Aussiedlung, sie löschte alles aus


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Aussiedlung, sie löschte alles aus                              

 

Unter dem Holunderbaum

Steht noch der alte Pflug

 

Im Schuppen, an der Bretterwand

Hängt die vergessene Säge

 

Im Garten schweigen sie

Die Maulwurfhügel

 

Weil selbst sie gemerkt

Was Einsamkeit bedeutet

 

Wenn Aussiedlung alles

Restlos alles, ausgelöscht

 

Was einst Zuhause und Heimat war

Ob im Haus, Hof oder Garten…

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

               28.04.2021

 

Heimat und Zuhause, einfach amputiert


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Heimat und Zuhause, einfach amputiert                                       

 

Mit Worten nicht zu beschreiben

Wie die Mühlen meiner Sehnsucht mahlen

Lange ist´s her, da hieß es: „Gehen oder bleiben?“

„Gehen“ angesagt. Wenig Sinn, viele Zahlen

 

Ein Sog in der geplanten Völkerwanderung

Ein Weg in die Fremde, voller Ungewissheit

Ins Land der Ahnen zurück, das war die Hoffnung

Heute, alles nur noch traurige Gewissheit

 

Unbewusst, ein Teil der Geschichte zu sein

Die Völkerwanderungen plant, organisiert

Der Mächtige der Welt wird immer der Mächtige sein

Selbst dann, wenn er eiskalt „Heimat“ wegradiert

 

Die Unerträglichkeit dieser Diktatur

Trieb uns fort, wir wollten freie Menschen sein

Keine Stacheldrahtgrenzen, keine Raketenspur

Im Land der Ahnen wollten wir keine „Fremden“ sein

 

Heute, nach 32 Jahren, sehe ich klar und deutlich

Dass wir nur „Zahlen“ im Statistikbuch der Wirtschaftsmacht

Freiheit, so bitter bezahlt, so unwiederbringlich

Was man aus Heimat, mit uns, gemacht

 

Heute, heute trage ich mein Heimweh tief in mir

Mit Worten nicht zu erfassen, was in mir vorgeht

Freiheit, was bist du ein so zweischneidiges Revier

Wenn diese bittere Wahrheit vor mir steht

 

Ich habe Heimweh, Heimweh bis zum letzten Atemzug

Heimweh nach der Zeit voller Güte, Glück, mitten in der Natur

„Freiheit in der Fremde“, welch eigenartiger Selbstbetrug

Was hat sie nur alles angerichtet, diese Diktatur

 

Was haben die Mächtigen der Geschichte Zeit

Benutzt, um Menschen zu manipulieren

Bitter war er, der Preis für „diese Freiheit“

Erlebt man, wie SIE Heimat und Zuhause einfach amputieren  

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  15.11.2012

 

 

Donnerstag, 29. April 2021

Du hast nur eine einzige Lebenszeit


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Du hast nur eine einzige Lebenszeit                                       

 

So schnell vergeht ein Leben

Kaum Kinderjahre, schon welkende Herbstzeit

Genieße die Jahre, wenn sie dir gegeben

So unbarmherzig, der Schritt der Vergänglichkeit

 

Kaum Frühling, schon Winter vor der Tür

Bunte Farbenpracht durchzieht die Zeit

Jahreszeiten tanzen ihre eigene Kür

Lebe sie, du hast nur eine einzige Lebenszeit

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  28.04.2021

 

 

Sonntag genießen



 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Sonntag genießen                       

 

Das Haus an der Ecke

Es steht nicht mehr

 

Vor dem Nachbarshaus

Die Akazien verschwunden

 

Einfach abgeholzt

Damit der Winter erträglicher

 

Die uralte Holzbank

Schon lange verschwunden

 

Und dennoch, welch reiche Zeit

Wenn die Menschen „Sonntag“ gelebt

 

Sich am Sonntagnachmittag getroffen

Auf der Bank vor dem Haus

 

Um, die Zeit zu leben

Den Sonntag zu genießen

 

Wie dies heute

Nur noch eine Seltenheit…

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

              28.04.2021

 

 

 

 

 

Nur für kurze Zeit


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Nur für kurze Zeit                           

 

Zuerst, nur ein kleines „Ringelspiel“

Stark klebende Zuckerstangen

Die Stadt, die Zeit, sie hatten ein Ziel

Wenn Vögel in den Bäumen von Zukunft sangen

 

Nach und nach, modernisierte Zeit

Es kam ein „Zirkus“ nach Hatzfeld

Welch Sensation, welch Einzigartigkeit

Kinder erlebten eine Traumwelt

 

Karussell für Erwachsene, Spielsachen dabei

Ein Esel aus Holz, er nickte mit dem Kopf

Welch Freude für Kinder, wenn sie dabei

Wenn ein Hase entschlüpfte dem Topf

 

Vögel aus Ton trillerten ihre Melodie

Bunte Papierrädchen am Stock drehten sich im Wind

Spielzeuge aus Holz, Kindheitssymphonie

Glücklich gelebte Stunden, beim „Ringelspiel“, als Kind

 

Zauberkünstler, Zirkuswelt, Magie

Wohnten in meiner Stadt, für kurze Zeit

Wir lebten dieses Glück, diese Traumsymphonie

Wir atmeten sie, dieser Zirkuswelt Einmaligkeit

 

Ziegen, Esel, Vögel, Hunde, zeigten ihre Kunststücke

Gerne erinnere ich mich an „den Zirkus“ in Hatzfeld

In Gedanken daheim. Ich stehe auf der Kanalbrücke

Sehe sie vor meinen Augen, die unvergessene Zirkuswelt

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                18.11.2012

 

 

 

 

Mittwoch, 28. April 2021

Mein Heimweh, jetzt und täglich


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton 

 

Mein Heimweh, jetzt und täglich                                             

 

Heimat, meine Gedanken bei dir

Ich würde so gerne deine Erde berühren

Bin so weit von dir, es ist so kalt hier

Hier in der Fremde, keine Heimatgefühle zu spüren

 

Vor 32 Jahren verließ ich mein Hatzfeld

Weil ich an die Welt der Freiheit geglaubt

32 Jahre schon hier, in dieser fremden Welt

Mein Traum von Freiheit hat mir Heimat geraubt

 

Es wird für mich, nirgendwo, Heimat geben

Weil meine Heimat immer nur Hatzfeld ist

Dort spürte ich den Augenblick „Leben“

Lebte meiner Jahre reiche, glücklichste Frist

 

Hatzfeld, ich blättere eben durch unsere Erinnerung

Ich sehe deine blühenden Akazienkronen

Spüre deiner Gassen wärmende Umarmung

Was war es so göttlich, bei dir zu leben, zu wohnen

 

Meine Heimat, du Stadt voller Erinnerung

Jahrzehnte, so reich an Liebe, Glück, Vollkommenheit

Mein Hatzfeld, ich habe Heimweh, ich lebe Hoffnung

Dich wiederzusehen, vermisse heimatliche Geborgenheit

 

Ich habe Heimweh nach „unserer Zeit“

Wo Menschen zum Gruß noch geschenkt ihr Lächeln

Wo Nachbarschaft man gelebt, zu jeder Jahreszeit

Wo es nie gestört, ob Kinder jubeln, ob Hunde hecheln

 

Heimat, mein Heimweh quält mich wieder

Ich will nach Hause, der Winter vor der Tür

In unserem Garten längst verschwunden, der weiße Flieder

Du meine Heimat, die Geschichte fährt deine Kür

 

Von Monarchie mit vielen Facetten, über Diktatur

Bis, an deinen Grenzen fallender Stacheldrahtzaun

Völkerwanderungen prägten deine Geschichtsspur

Hatzfeld, du reicher, edler, so wertvoller Heimattraum

 

Heimat, „unsere Jahrzehnte“ blieben Erinnerung und Traum

Tief in meinem Herzen umarme ich dich

Mein Hatzfeld, du grenzenloser Erinnerungsraum

Mein Heimweh trägt mich zu dir, jetzt und täglich…

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 09.11.2012

 

Das Bild der Wirklichkeit


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Das Bild der Wirklichkeit                                                                                    

Keinerlei Verhältnismäßigkeit

Keinerlei Ehrfurcht, nicht mal vor dem Alter

 

Das Bild unserer Wirklichkeit

In vielen Farben sich präsentiert

Etwas abseits von Leben und Freiheit

Was man im Alltag uns eben diktiert

 

So vieles nicht normal, so unverständlich

Und alle rennen „den Befehlen“ hinterher

Wobei Denken, Nachfragen, Recherchieren möglich

Es scheint, „die Angst“ fegt den Verstand leer

 

Was die Wirklichkeit uns eben zeigt

Das ist kein Kinderspiel mehr

Wenn man sich vor dem Leben nicht mehr verneigt

Die Zeit der Werte dahin, Demokratie ein Nebelmeer

 

Mensch, wach auf! Schau endlich hin

Was sich vor deinen Augen schon alles vollzogen

Du kennst doch des Lebens, der Freiheit Wege, Ziel und Sinn

Du musst schauen, was noch wahr, was gelogen

 

Überall nur Angst und Panik verbreiten

Keine Ehrfurcht mehr vor Kinder, Senioren, dem Leben

Was man uns diktiert, von vielen Seiten

Das hat es auf diesem Erdball noch nie gegeben

 

Mensch, wach auf! Lass dir deine Rechte nicht rauben

Manch Krankheit schon den Erdball passiert

Schau hin, wo und wie Angst geschürt, was zu glauben

Diktatur im Anmarsch, wenn uns nur noch Verbote diktiert

 

 ©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 16.04.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heimat, welch Reichtum


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Heimat, welch Reichtum                                     

 

In Gedanken zieht es mich nach Hause

In meine Heimat, nach Hatzfeld

Mein Heimweh, es kennt keine Pause

Mein Heimweh lebt seine eigene Welt

 

In Gedanken, vor dem eisernen Friedhofstor

Die alte Kapelle, sie schweigt zu mir

Nur die Erinnerungen, sie drängen sich vor

Alles so still, vor dieser uralten Kapellentür

 

Ein Vaterunser spreche ich

Stehend vor dieser einzigartigen Kapelle

Das Kreuz wie gewohnt, ich erinnere mich

Es überflutet mich gerade eine Bilderwelle

 

So manchen Hatzfelder sehe ich vor mir

Die Zeit, als wir daheim uns manches erzählt

Tränen machen sich breit, ich weine, hier

Egal welchen Grabstein ich gewählt

 

So viele Bilder prägen den Augenblick

So viele Erinnerungen drängen sich vor

Ich spüre es, dieses schweigende Heimatglück

Einst gelebt. Mein Rundgang endet am alten Tor

 

Nun stehe ich da und weine bitterlich

Was Völkerwanderungen aus meiner Heimat gemacht

Unaufhaltsames Wandern, solange die Mächtigen engstirnig

Nicht sehen, warum uns der Reichtum „Heimat“ zugedacht

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 09.11.2012

 

 

Dienstag, 27. April 2021

Lasst diese Menschen nicht „nur überleben“


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Lasst diese Menschen nicht „nur überleben“                    

     Wenn Alzheimer dein Schicksal wurde

 
 

Ein Mensch, der vergisst, ist nicht gestorben

Ein Mensch, der verwirrt, ist noch lange nicht tot

Ein Mensch, der krank, hat noch keine Genesung erworben

Aber alle leben – jeder mit seinem Leid, seiner Zeit, seiner Not

 

Wenn Menschen ihre Gesundheit verloren

Hat das Leben wohl eine falsche Tür aufgemacht

Manch einer wird gesund, der andere schon krank geboren

Für alle zählt das Leben, für alle bewahrt die Liebe ihre Macht

 

Lasst den Menschen nicht zum Tier vegetieren

Nur weil sein Gedächtnis dem Vergessen geweiht

Keiner weiß, welche Stunden morgen seine Wege zieren

Jeder von uns, lieber Diamanten statt Steine aufgereiht

 

Lasst den Menschen nicht „nur überleben“

Weil seine Gedankenwelt voller Vergessenheit

Solange im Menschen seine Herzkammern noch beben

Schenkt ihm Liebe, Nähe, glücklich umarmende Geborgenheit

 

Ob frisch fröhlich oder benebelt die Gedankenwelt

Lasst diese Menschen nicht „nur überleben“

Keiner von uns weiß, welch Schicksal ihm ab morgen bestellt

Schenkt Liebe, Menschsein, die uns doch kostenlos gegeben

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                29.12.2005

 

So wunderbar, meine Heimat

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