Foto:©Elisabeth Anton
Hatzfeld, Speyer, Freiheit, Schicksal
Kirchturmglocken, welch heimatlicher Ton
Klang voller Farben, im schwingenden Augenblick
Heimat, so weit, so fern von dir ich wohn´
Ich denke oft an unsere Jahrzehnte, an gelebtes Glück
So vertraut sind sie, deine Gassen, die Bäume, das Vieh
Die Blumen, die Lieder, Kaul, Feld und Hutwett
Hatzfeld, kein zweites Mal klingt diese Heimatmelodie
Deine Jahrzehnte, welch goldenes Jahreszeitenmalset
Deiner Menschen, deiner Gassen Vertrautheit
Sie gaben dir dieses Gefühl von heimatlichem Geborgensein
Hatzfeld, du meine Heimat, welch sagenhafte Zeit
Hat dich über Jahrhunderte berührt, dann bliebst du allein
Kein Sirenenruf wie damals, kein Kirchturmglöcklein
Verkünden, in welchem Viertel es brennt, dass der Tod wieder da
Heimat, unsere Jahrzehnte, welch reiches Geborgensein
Heimat, obwohl du weit, in meinem Herzen bist du mir nah
Meine Gedanken schwenken täglich nach Haus´
Seit über 32 Jahren, seit ich fort von dir
Hatzfeld, du meine Heimat, dir gilt mein Applaus
Für all unsere Stunden, Jahre. Es friert mich, seit ich hier
Hier in der Ferne, in der Fremde, in Speyer am Rhein
Hierhin brachte mich meines Schicksals ungewöhnliches Ziel
Hatzfeld, nur bei dir kann ich daheim, zuhause sein
Niemals in Speyer, wo ich es leben muss, der Freiheit zynisches Spiel
Es begann damals, vor langer, langer Zeit
14. Juli 1980, Durchgangslager Nürnberg
Ich durfte nicht wählen, erlebte, wie grausam „die Freiheit“
Was habe ich für „SIE“ nur alles aufs Spiel gesetzt, blieb nur Zwerg
Meinen Aufenthaltsort, in der Freiheit, durfte ich nicht wählen
Ich war zutiefst erschüttert, über Empfang am Bahnhof, Übergangswohnheim
Ich wusste nicht, soll ich die Tage in der Heimat oder die in der Fremde zählen
Als ich erleben musste, ich darf in der Freiheit nicht frei sein…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
20.09.2012
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