Freitag, 9. Oktober 2020

Hatzfeld, Speyer, Freiheit, Schicksal

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Hatzfeld, Speyer, Freiheit, Schicksal

 

Kirchturmglocken, welch heimatlicher Ton

Klang voller Farben, im schwingenden Augenblick

Heimat, so weit, so fern von dir ich wohn´

Ich denke oft an unsere Jahrzehnte, an gelebtes Glück

 

So vertraut sind sie, deine Gassen, die Bäume, das Vieh

Die Blumen, die Lieder, Kaul, Feld und Hutwett

Hatzfeld, kein zweites Mal klingt diese Heimatmelodie

Deine Jahrzehnte, welch goldenes Jahreszeitenmalset

 

Deiner Menschen, deiner Gassen Vertrautheit

Sie gaben dir dieses Gefühl von heimatlichem Geborgensein

Hatzfeld, du meine Heimat, welch sagenhafte Zeit

Hat dich über Jahrhunderte berührt, dann bliebst du allein

 

Kein Sirenenruf wie damals, kein Kirchturmglöcklein

Verkünden, in welchem Viertel es brennt, dass der Tod wieder da

Heimat, unsere Jahrzehnte, welch reiches Geborgensein

Heimat, obwohl du weit, in meinem Herzen bist du mir nah

 

Meine Gedanken schwenken täglich nach Haus´

Seit über 32 Jahren, seit ich fort von dir

Hatzfeld, du meine Heimat, dir gilt mein Applaus

Für all unsere Stunden, Jahre. Es friert mich, seit ich hier

 

Hier in der Ferne, in der Fremde, in Speyer am Rhein

Hierhin brachte mich meines Schicksals ungewöhnliches Ziel

Hatzfeld, nur bei dir kann ich daheim, zuhause sein

Niemals in Speyer, wo ich es leben muss, der Freiheit zynisches Spiel

 

Es begann damals, vor langer, langer Zeit

14. Juli 1980, Durchgangslager Nürnberg

Ich durfte nicht wählen, erlebte, wie grausam „die Freiheit“

Was habe ich für „SIE“ nur alles aufs Spiel gesetzt, blieb nur Zwerg

 

Meinen Aufenthaltsort, in der Freiheit, durfte ich nicht wählen

Ich war zutiefst erschüttert, über Empfang am Bahnhof, Übergangswohnheim

Ich wusste nicht, soll ich die Tage in der Heimat oder die in der Fremde zählen

Als ich erleben musste, ich darf in der Freiheit nicht frei sein…

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 20.09.2012

 

 

 

 

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