Montag, 28. Juni 2021

Noch einmal, vor dem letzten Wegkreuz


 

 

 

 

 

 

 

 

 Foto:©Elisabeth Anton

 

Noch einmal, vor dem letzten Wegkreuz                                             

 

Hie und da, noch ein letztes Wegkreuz zu sehen

Die letzten Erinnerungsstücke aus der Zeit unserer Ahnen

Voller Schmerz in der Seele, welch nachdenkliches „Gehen“

An Orten vorbei, wo Vergänglichkeit, Realität, sich ihre Spuren bahnen

 

Wie kann man alles auslöschen, so ungeniert

Skrupellos den Menschen gegenüber, ihrem Heimatort

In nur wenigen Jahrzehnten, als ob es nie existiert

Dieses Volk der Deutschen, alles einfach weg, einfach fort

 

Irgendwie zieht er noch immer seine Spuren

Der Sadismus dieser unerhört grausamen Diktatur

Jahrzehnte nach „seinem Tod“, noch immer „seine Spuren“

Welch Unglücksfall für Menschen, Land, Heimat und Natur

 

Wo einst Volk und Muttersprache, Sitten, Brauchtum

Angesiedelt über viel Leid, Tod, Not und Brot

Verschwunden, der mühsam erreichte Generationenreichtum

Der Freiheitswunsch, er, er brachte der Heimat Tod

 

Nur, noch einzelnen Personen zu begegnen

Die geblieben, aus welchem Grund auch immer

Gott möge ihre Jahre in der Heimat segnen

Die auch für sie fremd geworden, bis aufs eigene Zimmer

 

Hie und da, hier und dort, noch ein Haus

Das seine Fassadenansicht nicht verloren

Heimweh, ich habe Heimweh nach Zuhaus´

Nach Daheim, Weihnachten dort, dort wo ich geboren

 

In Gedanken, noch einmal diese Reise

Durch glückliche Jahre, obwohl „Grenzen-Freiheit“ mir gefehlt

Politikmacht, ich dachte die ist klug und weise

Dass sie weiß, dass für Freiheit „Heimatauslöschen“ sie gewählt

 

Noch einmal vor dem letzten Wegkreuz stehen

Meine Hände falte ich zum Gebet. Tränen in meinem Gesicht

Unvorstellbar, was überall zu sehen

Zu sehen, wie grausam „der Freiheit“ eiskaltes Gericht

 

Hätte ich je gewusst, hätte ich es geahnt

Dass ich für „Freiheit“ „Heimatauslöschen“ erleben muss

Dass alle, restlos alle in der Politik, nur für sich abgesahnt

Wie hätte ich wohl entschieden, ohne dieser Diktatur erzwungenes Muss

 

Heimat, mein unvergessenes Hatzfeld

Dass ich deine traurige Geschichte so erleben muss

Das, das waren nicht die Träume „meiner Freiheitswelt“

Dass Grenzen-Freiheit gleichzeitig meiner Heimat endgültiger Schluss…

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 18.12.2013

 

 

 

 

 

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