Foto:©Elisabeth Anton
Wenn die Geschichte ihr letztes Kapitel zu Ende geschrieben
Herbstzeit. Der Morgen schweigt
Ein Sonntag schenkt Ruhe und Freude zugleich
Die alte Birke, ihr Blätterhaupt neigt
Golden ihr Herbstkleid. Die Ernte reich
Nachdenklich sitzt sie vor der Veranda
Lehnt am uralten Aprikosenbaum
Erinnerungen wählen Vergangenheit, der Augenblick nah
Und sie merkt, dass alles nur noch ein Traum
Ihre Heimat, Opfer der Mächtigen Macht
Heldengräber längst vergessen, dahin die Heimatzeit
Eben an ihre Kindheit, Großeltern gedacht
An das Rad der Geschichte, an Schritte der Ewigkeit
In nur wenigen Jahren atmet die Fremde in allen Gassen
Häusergiebel längst ihr Gesicht verloren
Selbst Heimweh und Schmerz lassen sie nicht hassen
Sie lebt Dankbarkeit, dass sie einst geboren
Geboren, wo einst Heimatgeborgenheit
Ihrer Jahrzehnte Reichtum und Zufriedenheit
Sie bestaunt die Riesenschritte der Vergänglichkeit
Der Mächtigen noch nie dagewesene Herzlosigkeit
Herbstzeitfarben bemalen die Welt
Die Stille schweigt, der Heimat Tränen zu hören
Spürbarer Augenblick, der Regen leise fällt
Wie schnell, wie skrupellos, Ahnungslose Heimat zerstören
Der Herbstwind trägt die letzte Blätterpracht
Über die Gräber meiner Heimat
Wie wunderschön des Welkens Farbenmacht
Vergänglichkeit nur diesen einen Weg hat
Wenn es Herbst in meiner Heimat Hatzfeld
Wenn die Geschichte ihr letztes Kapitel „Deutschtum“ zu Ende geschrieben…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
24.10.2020
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