Foto:©Elisabeth Anton
Erinnerungen an die einst so wertvollen artesischen Brunnen
Lange steht sie da, nachdenklich
Vor dem „toten“ artesischen Brunnen
Der einst, tagein, tagaus sein Wasser schenkte
Kostenlos, allen Menschen
Über viele Jahrzehnte, Jahrhunderte
Bis die Freiheit, der Fall des Eisernen Vorhangs
Alle erblindet, verblödet
Sie vergaßen, alle, zu denken
Was wichtig, wertvoll, was zu erhalten
Fast an jeder Ecke standen sie
In der ganzen Stadt
Selbst in den Großstädten gab es sie
Damals, diese Säulen, mitten in der Stadt
An deren oberem Ende das Trinkwasser sprudelte
Für jeden Menschen, für alle
Dann wurde es plötzlich still
Bald kein Plätschern mehr an meinem artesischen Brunnen
Weil man Wasserrohre in den Straßen verlegt
Um, jedes Haus mit Wasser zu versorgen
Die Moderne zog ein, nach und nach
Praktisch, im Haus den Wasserhahn nur aufzudrehen
Das Wasser floss, ohne es mit den Gießkannen viele Meter weit zu schleppen
Und nun endete sie, nach mehr als zwei Jahrhunderte
Langsam, aber sicher, die Ära der artesischen Brunnen in meiner Heimat
Dieses gute, unvergessene, gesunde artesische Wasser
Nach und nach verschwanden sie
An allen Ecken, die artesischen Brunnen meiner Heimat
Diese unbezahlbaren Reichtümer
Von Natur den Menschen geschenkt
Die das alles, nach Generationen
Nicht mehr zu würdigen, nicht mehr zu schätzen wussten…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
04.09.2021
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen