Donnerstag, 18. August 2022

Wenn selbst des alten Fahrrads Klingel weint


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Wenn selbst des alten Fahrrads Klingel weint      

Weil Heimat opfern der Preis der Freiheit war                          

 

An der uralten Akazie

Lehnt das gute alte Fahrrad

 

Als ob einsam, verloren und verlassen

So steht es da, seine Klingel weint

 

Muss noch warten, dass ein Fremder es mitnimmt

Irgendwohin, wo es gar nicht hin will

 

Selbst das alte Fahrrad leidet

Durch diese Seite von Heimatgeschichte

 

Von den Mächtigen der Politik entschieden

Die, nur Luxus, roten Teppich, den großen ovalen Tisch kennen

 

Beladen mit Köstlichkeiten aus aller Welt

Ohne, jemals daran zu denken

 

Wie viel Leid sie gestreut, streuen

In dem sie skrupellos, tyrannisch

 

Die Geschichtsseiten für die Heimat der Menschen „schreiben“

Einfach angesiedelt, Blütezeit, im Schweiße der sich Aufopfernden

 

Um dann, alles, restlos alles, dem Erdboden gleich zu machen

Im Zuge von „Familienzusammenführung“

 

Zynismus der Geschichte

Skrupellosigkeit der Politiker vor dem Schicksal der Heimatvertriebenen, Heimatlosen

 

Das alte Fahrrad, es lehnt einsam, stumm

Wie verloren, am verlassenen Akazienbaum

 

Und hört nur noch das Weinen seiner Klingel

Im lauen Sommerwind…

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  12.08.2016

 

 

 

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