Foto:©Elisabeth Anton
Die vergessenen Zwetschgen auf den Pflastersteinen
Erinnerungen an gelebte Tage daheim
Ich gehe durch die Gassen, bald zu Ende die Sommerzeit
Die Obstbäume tragen die schönsten Früchte. Eine Wohltat
Die reifen Zwetschgen fallen von den Bäumen. Erntezeit
Doch manch einer, dafür, keinen Sinn, keine Verwendung hat
Manche gehen vorbei, treten auf das Obst und bleiben blind
Für diese Natur, die uns so reichlich beschenkt
Ich hebe eine Zwetschge auf. Es eilt herbei ein Kind
Mein Bücken nach den Zwetschgen hat es vom Spielen abgelenkt
Es steht vor mir und sagt: „Ich will auch.“
Ich hebe ihm eine Zwetschge auf, lege sie in seine Hand
Sie nicht zu waschen, das war wie Alltagsbrauch
An der Bluse sie abgerieben, wie damals im Sand
Zwetschgen auf den Pflastersteinen, wie gepflastert manche Gassen
Kaum einer hebt sie auf. Sie treten noch drauf
Ich frage an einem Haus: „Warum werden diese Zwetschgen liegen gelassen?“
„Was soll ich damit tun?“, war die Antwort dieser Frau darauf
Nicht jeder wusste, was soll er mit diesen Zwetschgen tun
Und dann sieht es eben so aus, vor manchem Haus. Zum Weinen
Wo ist sie nur hin, diese unsere Zeit? Erinnerungen auf dem Friedhof ruhn´
„Welch Gottessegen!“, würden „sie“ sagen, zu den vergessenen Zwetschgen auf den Pflastersteinen
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
19.08.2004
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