Dienstag, 15. August 2023

Die vergessenen Zwetschgen auf den Pflastersteinen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton 

 

Die vergessenen Zwetschgen auf den Pflastersteinen                               

Erinnerungen an gelebte Tage daheim

 

Ich gehe durch die Gassen, bald zu Ende die Sommerzeit

Die Obstbäume tragen die schönsten Früchte. Eine Wohltat

Die reifen Zwetschgen fallen von den Bäumen. Erntezeit

Doch manch einer, dafür, keinen Sinn, keine Verwendung hat

 

Manche gehen vorbei, treten auf das Obst und bleiben blind

Für diese Natur, die uns so reichlich beschenkt

Ich hebe eine Zwetschge auf. Es eilt herbei ein Kind

Mein Bücken nach den Zwetschgen hat es vom Spielen abgelenkt

 

Es steht vor mir und sagt: „Ich will auch.“

Ich hebe ihm eine Zwetschge auf, lege sie in seine Hand

Sie nicht zu waschen, das war wie Alltagsbrauch

An der Bluse sie abgerieben, wie damals im Sand

 

Zwetschgen auf den Pflastersteinen, wie gepflastert manche Gassen

Kaum einer hebt sie auf. Sie treten noch drauf

Ich frage an einem Haus: „Warum werden diese Zwetschgen liegen gelassen?“

„Was soll ich damit tun?“, war die Antwort dieser Frau darauf

 

Nicht jeder wusste, was soll er mit diesen Zwetschgen tun

Und dann sieht es eben so aus, vor manchem Haus. Zum Weinen

Wo ist sie nur hin, diese unsere Zeit? Erinnerungen auf dem Friedhof ruhn´

„Welch Gottessegen!“, würden „sie“ sagen, zu den vergessenen Zwetschgen auf den Pflastersteinen

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                   19.08.2004

 

 

 

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