Freitag, 22. Dezember 2023

Heimweh nach Hatzfeld


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Heimweh nach Hatzfeld  

 

Heimat, in Gedanken bin ich daheim

Daheim, wo einst meine Wiege stand

Freiheit, was kannst du grausam sein

Was warst du meine Sehnsucht, in diesem Diktaturland

 

Damals, wo Stacheldrahtgrenzen sichtbares Band

So ganz am Rande der Republik, mein Hatzfeld

Als Kinder, da liebten wir Puppen, Ballspiel, Kochen im Sand

Schon erwachsen, träumte ich von dem, was hinter dem reichen Feld

 

So oft stand ich am Kanal, auf dem Brückenrand

Schaute weit hinaus, bis zum Südhorizont

Träumte von Grenzen-Freiheit, einem freien Land

Dort, dort ganz weit, wusste ich, dass die Freiheit wohnt

 

Irgendwann, nach fast zwei Jahrzehnten

Vom Antrag bis zur genehmigten Ausreise

Endlich „die Fahrt“, die alle ersehnten

Freiheit zu leben, still und leise

 

Heute noch, nach 32 Jahren in der Freiheit

Weiß ich, was mir damals, 1980, schon sonnenklar

Heimat gibt es keine mehr, nur grenzenlose Freiheit

Mein Traum einer freien Welt, er wurde wahr

 

Ich konnte reisen, fahren, reden

Nur Heimat, Heimat begegnete ich nie

Heimat, du bleibst meiner Seele Garten Eden

Mein Hatzfeld, du bist und bleibst meine Heimwehmelodie

 

Heimat, ich habe Heimweh nach dir

So gerne würde ich nach Hause fahren

Heimat, ich bin so weit, irgendwo in der Welt hier

Eben, mir nicht gegönnt, nach Hause zu fahren

 

Ich habe Heimweh nach Daheim

Heimweh, nach diesen Gassen, diesem Erinnerungsort

Heimat, meine Heimat, wird immer Hatzfeld sein

Egal wo ich bin, egal wie weit ich von dir fort

 

In Gedanken bin ich eben in Hatzfeld

Ich stehe an der Ecke, schau zum Horizont

Welch Balsam, der Anblick dieser heimatlichen Welt

Obwohl so viel Fremde in meiner Heimat Gassen wohnt

 

Ich habe Heimweh, ich schäme mich dafür nicht

Tief in meinem Herzen wirst du immer wohnen

Heimat in der Fremde, das gibt es für mich nicht

Erinnerungen, was könnt ihr mich so reich belohnen

 

In Gedanken gehe ich durch deiner Gassen schweigenden Augenblick

An manchem Haustor schau ich rein, bleibe stehen

Sie sind alle weg, die hier einst gelebt, dieses edle Heimatglück

Tief in meinem Herzen wird immer, immer, „Heimweh nach Hatzfeld“ stehen

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 08.11.2012

 

 

 

 

 

 

 

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