Foto:©Elisabeth Anton
Heimweh nach Hatzfeld
Heimat, in Gedanken bin ich daheim
Daheim, wo einst meine Wiege stand
Freiheit, was kannst du grausam sein
Was warst du meine Sehnsucht, in diesem Diktaturland
Damals, wo Stacheldrahtgrenzen sichtbares Band
So ganz am Rande der Republik, mein Hatzfeld
Als Kinder, da liebten wir Puppen, Ballspiel, Kochen im Sand
Schon erwachsen, träumte ich von dem, was hinter dem reichen Feld
So oft stand ich am Kanal, auf dem Brückenrand
Schaute weit hinaus, bis zum Südhorizont
Träumte von Grenzen-Freiheit, einem freien Land
Dort, dort ganz weit, wusste ich, dass die Freiheit wohnt
Irgendwann, nach fast zwei Jahrzehnten
Vom Antrag bis zur genehmigten Ausreise
Endlich „die Fahrt“, die alle ersehnten
Freiheit zu leben, still und leise
Heute noch, nach 32 Jahren in der Freiheit
Weiß ich, was mir damals, 1980, schon sonnenklar
Heimat gibt es keine mehr, nur grenzenlose Freiheit
Mein Traum einer freien Welt, er wurde wahr
Ich konnte reisen, fahren, reden
Nur Heimat, Heimat begegnete ich nie
Heimat, du bleibst meiner Seele Garten Eden
Mein Hatzfeld, du bist und bleibst meine Heimwehmelodie
Heimat, ich habe Heimweh nach dir
So gerne würde ich nach Hause fahren
Heimat, ich bin so weit, irgendwo in der Welt hier
Eben, mir nicht gegönnt, nach Hause zu fahren
Ich habe Heimweh nach Daheim
Heimweh, nach diesen Gassen, diesem Erinnerungsort
Heimat, meine Heimat, wird immer Hatzfeld sein
Egal wo ich bin, egal wie weit ich von dir fort
In Gedanken bin ich eben in Hatzfeld
Ich stehe an der Ecke, schau zum Horizont
Welch Balsam, der Anblick dieser heimatlichen Welt
Obwohl so viel Fremde in meiner Heimat Gassen wohnt
Ich habe Heimweh, ich schäme mich dafür nicht
Tief in meinem Herzen wirst du immer wohnen
Heimat in der Fremde, das gibt es für mich nicht
Erinnerungen, was könnt ihr mich so reich belohnen
In Gedanken gehe ich durch deiner Gassen schweigenden Augenblick
An manchem Haustor schau ich rein, bleibe stehen
Sie sind alle weg, die hier einst gelebt, dieses edle Heimatglück
Tief in meinem Herzen wird immer, immer, „Heimweh nach Hatzfeld“ stehen
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
08.11.2012
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