Freitag, 1. November 2024

Hatzfeld, selbst deine Kerzen tränen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Hatzfeld, selbst deine Kerzen tränen 

Allerheiligen in der Heimat                                       

 

Auf den Gräbern selbst die Kerzen weinen

Von „guten Seelen“ für die einsamen Toten angezündet

Sie wollen nicht mehr, wie vor Jahren, vor zurückgebliebenen Grabsteinen

Leuchten. Selbst einsames Lodern in die Geschichte mündet

 

Heimat, deine Menschen umgesiedelt, weil Freiheit

Damals, von den Mächtigen der Politik nicht anders „zu organisieren“

Heimat, welch unmenschliche Wege, welch schmerzvolle Zeit

Ob Aussiedlung vollzogen, ob heucheln, ob spionieren

 

Dein Friedhof an Allerheiligen, schon lange nicht mehr

Jener Friedhof, mit seinem unverwechselbaren Heimatgesicht

Fremde Menschen hie und da, weinen vor Grabsteinen. Viele Gräber blumenleer

Heimat, selbst vor einsamen Heldengräber weinen die Mächtigen dieser Welt nicht

 

Weil sie nicht wissen

was Heimat ist

wer Heimweh lebt

dass Tränen, vor jedem Grab, mit ihren Geschichten

dass Heimat das Wertvollste, was Geburt uns fürs Leben geschenkt

dass in Hatzfeld, an Allerheiligen, selbst die Flammen der Kerzen tränen

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                   25.10.2017

 

Ich habe dir heute Nacht einen Stern geschickt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Ich habe dir heute Nacht einen Stern geschickt                         

Für H.

 

Ich habe dir einen Stern geschickt, heute Nacht

Ihn eingerollt in unsere Erinnerung

Weil ich gespürt, dass du an mich gedacht

Wie du sie ersehnt, Wiedersehen und Hoffnung

 

Ich habe dir den Mond geschickt, heute Nacht

Weil ich gespürt, wie allmächtig dein Sehnen

Wenn du an unsere Umarmung gedacht

Ohne auch nur ein Wort zu erwähnen

 

Die Wellen unserer Gefühle treffen sich

Unsere Sehnsüchte finden immer die richtige Spur

Unsere Liebe, sie ist so anders, sie war so unbeschreiblich

Einzigartig, wertvoller als jede Perlenschnur

 

Ich habe dir all meine Liebe geschickt, heute Nacht

Weil ich gespürt, wie sehr du sie ersehnt

Ich habe dir all meine Träume geschickt, an dich gedacht

Als ich wortlos mit meinen Tränen, leise deinen Namen erwähnt

 

Nur DU, DU hörst mein Rufen nicht mehr

Dort oben, in deinem Sternengarten

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  24.10.2017

 

Nie mehr, wie es mal war

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Nie mehr, wie es mal war                             

 

Heute, vor 15 Jahren

Lebte ich noch Hoffnung

Meine Gedanken voller Licht waren

Heute, heute alles nur noch Erinnerung

 

In Gedanken schaue ich zurück zu unserer Welt

Zu den Jahren, die einst, voller Glück

Heute, keiner mehr meine Hand hält

Nichts mehr, wie es mal war. Welch Schmerz, dein Weg ohne Zurück

 

Manchmal wach ich auf, schau zum Sternenzelt

Und stelle fest, alles war nur mein Traum

Es gibt sie nicht mehr, unsere Welt

Nur noch Tränen und Traurigkeit, durch Zeit und Raum

 

Es wird nie mehr, wie es mal war

Über vier Jahrzehnte uns geschenkt

Dann, plötzlich, alles nur noch Erinnerung war

Wie hilflos der Mensch, wenn der Himmel die Wege lenkt

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 20.10.2024

 

 

Hatzfeld, selbst deine Kerzen tränen

                    Foto:©Elisabeth Anton   Hatzfeld, selbst deine Kerzen tränen   Allerheiligen in der Heimat                         ...