Samstag, 24. Mai 2025

Ausreisen? Auswandern? Nein, es hieß „Aussiedlung“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

 

Ausreisen? Auswandern? Nein, es hieß „Aussiedlung“      

 

45 Jahre ist´s her, seit die Stunde geschlagen

Endlich die Ausreisegenehmigung in der Hand

Jetzt gab es nur noch Fragen

Deren Antworten vergraben im Meeressand

 

Wie wird die Fremde sein, die Freiheit

Was erwartet uns in einem fremden Land

Werden wir wieder die Benachteiligten sein

Reicht uns, irgendwer, seine Hand

 

Ein Glück, nicht zu beschreiben

Dieser Diktatur, endlich, zu entkommen

Oft fragte ich mich, bis zuletzt: Gehen oder bleiben

Und immer, nur eine Antwort zu bekommen

 

Gehen, weil er so sehr ersehnt

Der Traum nach Freiheit, Gerechtigkeit

Es wurden nur noch Zukunftsfragen erwähnt

Was sie wohl bringen, diese Ungewissheit, diese Freiheit

 

Ich wollte frei sein, nur noch frei sein

Diese jahrelangen Schikanen, weil ich als Deutsche geboren

Die erstickten meine Lebensträume. Ich wollte frei sein

Ich wusste, dass ich wegen „Freiheit“ meine „Heimat“ verloren

 

Heimat aufopfern, wegen Freiheit

Das erstickte mich, an jedem Tag, zu jeder Stunde

Warum öffnen sie nicht die Grenzen, für alle „Freiheit“

Das war damals unmöglich. Bis heute spüre ich diese Wunde

 

Diesen Schmerz, dass ich Heimat aufopfern musste, wegen Freiheit

Dieser Schmerz, er vergeht auch nicht mit der Zeit, nie

Sie war nur noch Angst, Gefühlschaos, diese Ausreisezeit

„Aussiedlung“ genannt, das erfuhr ich erst hier, in der „Freiheit“

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  27.04.2025

 

 

 

 

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