Foto:©Elisabeth Anton
Was man überleben musste, weil „Deutsch“, das war DENEN, hier, in der Freiheit, einerlei
Heimat, heute, genau heute, vor 45 Jahren
Flatterte das Glück vor meine Tür
Ausreisegenehmigung, endlich, nach Jahren
Fährt das Glück seine Sonntagskür
Bis heute weiß ich, welch Glück damals in mir
Dieser Diktatur, diesen Sadisten zu entkommen
Keine dieser Schikanen mehr zu erleben, nicht in der Freiheit, hier
Es war wie aufatmen, endlich den Stacheldrahtgrenzen zu entkommen
Ich war müde, satt, von all diesen Beleidigungen, Lügen, Schikanen
Immer und immer wieder diese Lügen, diese Erpressung
Ich blieb standhaft. Mit meinem Schweigen wollte ich mahnen
Was oft sehr gefährlich, ob die Stunde der Angst, ob ohne Hoffnung
Endlich, endlich ist sie vorbei, diese Diktaturzeit
Endlich frei reden, frei durch die Stunden laufen
Endlich Pass, Ausreisegenehmigung, Ausreisezeit
Welch „Kopfgeld-Schande“! Man musste, wollte uns kaufen
„Kopfgeld“, in diesem Jahrhundert, um auszureisen
Um Freiheit zu leben, meinen Lebenstraum
Wo sind die Hilflosen, fragte ich mich, wo die Weisen
Obwohl ich wusste, der Himmel bietet allen Zeit und Raum
Heute, heute vor 45 Jahren, ich vergaß bis heute nicht
All die Schikanen, die Steinbrocken auf meinem Weg, mein bedrohtes Leben
Schweigen war meine Kraft. Dass ich schwieg, akzeptierten DIE nicht
Bedrohten meine Familie, mehrmals, fragten mich oft, was es mir wert, mein Leben
Heute, vor 45 Jahren, die Ausreisegenehmigung
Die Zeit der Diktatur vorbei, endlich vorbei
Heute, heute sammelte ich, mal wieder, Erinnerung um Erinnerung
Wie man Diktatur überleben musste, das war DENEN, hier in der Freiheit, einerlei
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
27.04.2025
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