Donnerstag, 9. Oktober 2025

Heimat, unbezahlbar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton 

  

 

Heimat, unbezahlbar                                   

  

Vor 45 Jahren musste ich meine Heimat verlassen

Damals hieß es, hier, „Aussiedlung“

Nein, aussiedeln wollte ich nicht, nur Diktatur verlassen

Weil keine Freiheit, nur Lügen, Ungerechtigkeit, Wege ohne Hoffnung

 

„Aussiedlung“, sie war minuziös geplant

Rücksichtslos allen gegenüber, auch da keine Wahrheit

„Aussiedler“, dieses Wort erst hier in der Freiheit gehört, skrupellos geplant

Warum wir „ausgesiedelt“, zeigte mir erst die Zeit

 

Nach und nach sah ich der Lügen wahres Gesicht

Man brauchte unsere Arbeitskräfte, nicht unsere „Freiheit“ hat gezählt

Was Diktatur, das wusste man im Land der Freiheit nicht

Den bittersten Preis bezahlt, weil ich „Freiheit“ gewählt

 

Heimat aufopfern, alles verlieren, ob Wurzel, Stamm oder Baumkrone

Alles, alles musste man aufgeben

Welch arme Welt! Seit ich in der Fremde wohne

War mir keine Wahl gegeben

 

Man musste alles aufgeben

Auch Familie, Freunde, Nachbarschaft, Heimat

Für die „Freiheit“, keine anderen Chancen uns gegeben

Alles musste weg, wie ausradiert die Existenz vieler, in dieser schönen Stadt

 

Wollte man „Freiheit“, musste man auf alles verzichten

Wer sollte auch an „Heimatgeborgenheit“ denken

In der Fremde so vieles unbekannt, auch „das Verzichten“

Wohlstand im Überfluss. Was konnte dieser so vieles lenken

 

Heimat aufopfern, der bitterste Preis für „die Freiheit“

Und keiner hat je gefragt: „Wie trägst du diesen Schmerz?“

Wie würde ich heute entscheiden, nachdem die Zeit

Mir gezeigt, dass Heimat unbezahlbar, auch Freiheit kennt nicht immer Ehrlichkeit und Herz

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  03.09.2025

 

 

 

 

 

 

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