Wenn
der Frühling mit seinen Farbfäden webt…
Ich schließe die Augen und gehe nach Haus
Mein Blick „weidet“ durch Gassen, Gärten,
über das weite Feld
Im Garten, bestimmt schon einige grüne
Spitzen raus
Von Zwiebeln, Salat, was sonst man noch
gepflanzt. Es blüht die „Huttwett“1
Die Sonne breitet ihre Strahlen über Hatzfeld
Das leuchtende Grün, Blütenvielfalt bemalen
die Gärten in herrlichsten Farben
Baumkronen sind wie Blumensträuße. Das
Getreide wächst auf dem Feld
Erinnerungen tun weh - diese so tiefen, so
eigenartigen Narben
In meiner Heimat habe ich Natur gelebt, sie
gespürt
Das Glück von Menschsein und Anstand voller
Achtung empfunden
In meiner Heimat habe ich wahrhaftig edle
Werte gelebt, Leben berührt
Diese Erinnerungen mich heute noch mit dieser
Zeit heilig verbunden
Überall sprießt jetzt des Frühlings Grün, der
Natur Erwachen
Überall, die zartesten Knospen einzigartiger
Formenschönheit
Die Farben der Blumenkelche den Garten zum
Naturschauspiel machen
Gern erinnere ich mich an Frühling daheim, seine
eigenartige Vollkommenheit
Blumen blühten, ihre Farben schickten
Schönheit für Auge und Herz
Vögel sangen um die Wette, versäumten nie ihr
Morgen- noch Abendkonzert
Hatzfeld! Deine Jahre waren mir Segen und
Wohltat, Glück und Schmerz
Ich danke für diese Erinnerungen, die für
mich von unbezahlbarem Wert
Die schönsten Bilder streifen den Blick
meiner Augen, meiner Seele Welt
Ich sehe die grünen Pflänzchen, wie sie den
Garten so wunderbar zieren
Es wird sie nie wieder geben, diese Jahre in
meiner Heimat Hatzfeld
Ich höre sie heute noch, die Vögel, wie sie
ganz allein für mich musizieren
Ich saß auf einem kleinen Stein, hörte ihrem
Gesang zu - eine Himmelssymphonie
Vor mir tanzten die Libellen graziös von
Blüte zu Blütenpracht
Erinnerungen! Ihr seid meiner Seele
Heiligtum. Ich vergesse nie
Welch tiefes Glück mich berührt, ob daheim
Sonnenaufgang, Tag, Abend oder Nacht
Heimweh! Deine Sehnsucht blättert mal wieder
im Buche meiner Erinnerung
Blatt um Blatt kannst du wenden, auf jedem
das Wort „Heimweh“ eingraviert
Es war einmal. Auch die Erinnerung braucht
mal ihre Umarmung
Wenn Frühling mit seinen Fäden Hatzfeld,
sanft umwebend, mit den schönsten Farben ziert
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
09.03.2007
1. weite Wiesen rundum die
Stadt, voller Heilpflanzen, den unterschiedlichsten Feldblumen und heimischer
Gräservielfalt. Das war ein Spielplatz für alles, was wir als Kinder spielen
wollten: Fußball, Handball, Puppen, Ausflug, Gräser-, Blätter- oder
Blumensammeln fürs Herbarium. Es war ein Paradies auf Erden für uns Kinder. Wir
fuhren im Herbst sogar mit dem alten Schubkarren Mist auf diese Wiesen, auf die
„Huttwett“, damit diese Gräser und Blumen nächstes Jahr wieder saftig werden.
Es war wahrhaftig Paradies auf Erden. Es wird mir ewig in Erinnerung bleiben.
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