Heimat, beim ersten
Morgenrot…
Heimat, beim ersten Morgenrot
Wenn die Nacht an Abschied
denkt
In Gedanken daheim, in meiner
Hand ein Stück Brot
Und frage mich, wer das wohl
alles lenkt
Ob der Mond sich hinter den Wolken
versteckt
Oder die Sonne stolz den Tag
anbricht
Ob der Tisch mit oder ohne „Tischtuch“
gedeckt
Das alles verringert mein
Heimweh nicht
Ob der Abend kommt oder die
Nacht geht
Ob es schneit, regnet oder
Nebelschleier am Horizont
Mein Heimweh, tief in meinem
Herzen geschrieben steht
Dort, wo die Erinnerung an
mein Hatzfeld wohnt
Ob der Frühling Blumenzauber
streut
Oder der Winter Eisblumen an
die Scheiben malt
Ob der Sommer uns mit seinen
Ährenwogen erfreut
Oder der Herbst für die
Schönheit des Sommers „bezahlt“
Immer, an jedem Tag, zu jeder
Jahreszeit
Bin ich in Gedanken zuhause,
daheim im Elternhaus
Ich stehe am alten Brunnen,
atme seine Geborgenheit
Die alte Petroleumlampe gibt
es nicht mehr, es starb die letzte Maus
Die Kirchturmuhr schläft still
und müde, an vielen Stunden
Meine alten Gassen, sie haben
ihr Gesicht fast verloren
Heimat, sie sind sehr tief,
dieser Geschichte Wunden
Selbst auf der Reise in die
Freiheit vergaß ich nie, wo ich geboren
Hatzfeld, du wirst immer
meine Heimat, mein Zuhause sein
Auch wenn ich irgendwo auf dieser
Welt wohnen muss
Meine Gedanken können nicht
ohne Erinnerungen sein
Mein Heimweh bleibt dir treu,
bis zum bitteren Schluss
Nie wollte ich in fremder
Erde begraben sein
Genau wie meine Großeltern,
sie träumten vom Familiengrab
Jetzt liegt ihr Sohn,
gefallen an der Front, irgendwo auf der Welt, allein
Und nur die Engel wissen, wo
er ruht, wo sein Grab
Blühende Kinderjahre, Jugendzeit,
Hochzeit
Jahreszeiten des Lebens,
voller Glück und Harmonie
In der Fremde werde ich nie
zuhause sein. Trügerische Freiheit
Eines weiß ich: Den Sinn
dieser Völkerwanderungen verstehe ich nie
Mein Heimweh wird immer in
meinem Herzen zuhause sein
Solange meine Gedanken daheim,
in meiner Heimat Hatzfeld
Du edle Stadt, ohne unsere Erinnerungen
wäre ich allein
Freiheit kann mir niemals
Heimat sein, in dieser fremden Welt
Schon beim ersten Morgenrot
Wenn die Nacht an Abschied
denkt
In Gedanken daheim, in meiner
Hand ein Stück Brot
Und frage mich: „Hatzfeld, du
meine Heimat, wer das wohl alles lenkt…?“
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
17.04.2009
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