Dienstag, 7. Mai 2019

Heimat, beim ersten Morgenrot...


















Heimat, beim ersten Morgenrot…     
                          



Heimat, beim ersten Morgenrot

Wenn die Nacht an Abschied denkt

In Gedanken daheim, in meiner Hand ein Stück Brot

Und frage mich, wer das wohl alles lenkt



Ob der Mond sich hinter den Wolken versteckt

Oder die Sonne stolz den Tag anbricht

Ob der Tisch mit oder ohne „Tischtuch“ gedeckt

Das alles verringert mein Heimweh nicht



Ob der Abend kommt oder die Nacht geht

Ob es schneit, regnet oder Nebelschleier am Horizont

Mein Heimweh, tief in meinem Herzen geschrieben steht

Dort, wo die Erinnerung an mein Hatzfeld wohnt



Ob der Frühling Blumenzauber streut

Oder der Winter Eisblumen an die Scheiben malt

Ob der Sommer uns mit seinen Ährenwogen erfreut

Oder der Herbst für die Schönheit des Sommers „bezahlt“



Immer, an jedem Tag, zu jeder Jahreszeit

Bin ich in Gedanken zuhause, daheim im Elternhaus

Ich stehe am alten Brunnen, atme seine Geborgenheit

Die alte Petroleumlampe gibt es nicht mehr, es starb die letzte Maus



Die Kirchturmuhr schläft still und müde, an vielen Stunden

Meine alten Gassen, sie haben ihr Gesicht fast verloren

Heimat, sie sind sehr tief, dieser Geschichte Wunden

Selbst auf der Reise in die Freiheit vergaß ich nie, wo ich geboren



Hatzfeld, du wirst immer meine Heimat, mein Zuhause sein

Auch wenn ich irgendwo auf dieser Welt wohnen muss

Meine Gedanken können nicht ohne Erinnerungen sein

Mein Heimweh bleibt dir treu, bis zum bitteren Schluss



Nie wollte ich in fremder Erde begraben sein

Genau wie meine Großeltern, sie träumten vom Familiengrab

Jetzt liegt ihr Sohn, gefallen an der Front, irgendwo auf der Welt, allein

Und nur die Engel wissen, wo er ruht, wo sein Grab



Blühende Kinderjahre, Jugendzeit, Hochzeit

Jahreszeiten des Lebens, voller Glück und Harmonie

In der Fremde werde ich nie zuhause sein. Trügerische Freiheit

Eines weiß ich: Den Sinn dieser Völkerwanderungen verstehe ich nie



Mein Heimweh wird immer in meinem Herzen zuhause sein

Solange meine Gedanken daheim, in meiner Heimat Hatzfeld

Du edle Stadt, ohne unsere Erinnerungen wäre ich allein

Freiheit kann mir niemals Heimat sein, in dieser fremden Welt



Schon beim ersten Morgenrot

Wenn die Nacht an Abschied denkt

In Gedanken daheim, in meiner Hand ein Stück Brot

Und frage mich: „Hatzfeld, du meine Heimat, wer das wohl alles lenkt…?“



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

          17.04.2009

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