Vermeintliches Glück…
Der Garten, wie die Welt, ein Blumenmeer
Voller Düfte und Farbenpracht
Manch Knospe drängt zum Leben, der Strauch
blätterleer
So vieles geschieht durch den Tag, über Nacht
Jede Blume schenkt uns ihre Schönheit
Jede meint, sie ist die Königin
Bis sie merkt, in der Stunde der Wahrheit
Dass ihr Blütenduft doch einen anderen Sinn
So viele Tage lebte sie, voller Stolz, im
Garten
Ungeachtet, wie es den anderen Blumen geht
Plötzlich wollte sie ihre Blicke starten
Zu sehen, welch Schönheit durch den Garten
weht
Dann erst sah sie, der Rosenblüte
Einzigartigkeit
Sie sah die weiße Lilie, in ihrem wundersamen
Kleid
Vermeintliches Glück war bisher ihre
Lebenszeit
Ihre Stunden, schlichte Zufriedenheit
Jetzt, seit sie das Blütenmeer gesehen
Merkt sie, wie schön da draußen die Welt
Nachdenklich will sie vor der Wahrheit stehen
Weil sie weiß: Mancher Glanz nur ein Märchen
erzählt
Sie dreht sich um, schaut über das Blütenmeer
Atmet Sonnenlicht und Vergänglichkeit
Sie weiß: Manches Glück gibt es nicht mehr
Aber die Chance, Augenblicke zu leben, in dankbarer
Zufriedenheit…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
01.05.2019
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