Montag, 29. Juli 2019

Heimat, deine Kostbarkeit "Erinnerung"

















Foto:©Elisabeth Anton


Heimat, deine Kostbarkeit „Erinnerung“                                                            





Heimweh! Seit Tagen quälst du meine Seele, meine Gedankenwelt

Du wohnst bei mir. Es tut weh, es macht Hoffnung auf Zuhaus´

Und wenn nachts der Mond sein Leuchten der Erde bestellt

Bin ich in Gedanken daheim. Lösche, leise weinend, die Kerze aus



Erinnerungen reihen sich wie Perlen, reichen sich stumm die Hand

Jahrzehnte wandern an meinen Augen vorbei – voller Ehrfurcht und Stolz

Blühende Akazien. Sehe die Wäscheleine über dem Hof, die Katze im Sand

Den Taubenschlag wie ein Königsthron, den Heuschober, aufgestapeltes Holz



Ich sehe die Schneestürme den Garten so wundervoll bemalen

Die Eiszapfen hängen wie Kristallstäbe am Dachrinnenrand

Ich sehe das Pferd im Kreise gehen, stumm und still den Mais zermahlen

Sehe freundliche Gesichter. Nachbarn reichen sich zum Dank die Hand



Ich sehe die so reichen, wertvollen „Haufen“ auf dem Dachboden liegen

Mais, Weizen, Gerste, Hafer, Bohnen, Kürbiskerne – welch Körnerpracht

Sehe die Spatzen im Holzschuppen, auf der Wäscheleine sich hin und her wiegen

Höre noch das Kratzen mancher Maus, wenn heimlich still die eisige Winternacht



Es gab nur selten Mäuse, da Katzen und Mausefalle vorhanden

Man schützte dies Getreide, weil es Brot und Überleben für die Winterzeit

Ich sehe heute noch, wenn Eis im Hof, wie die Enten ungewollt „landen“

Was war sie eine Wohltat, diese heimatliche Geborgenheit



Wenn eine Maus mal, auf dem Dachboden, in der „Speis“ sich verkrochen

Da ging keine von ihnen mit wackligen Beinen raus

Essen genug vorhanden. Das haben sie von weitem schon gerochen

Auch eine Maus kam aus der „Speis“, vom Dachboden, ohne Tränen raus



Dieses kleine Tierchen wusste wohl ganz genau

Wo auch für eine Maus ein Leckerbissen zu finden

Was trug der Hahn so stolz seinen wunderschönen Kamm zur Schau

Großí konnte, so schön, die bunten Blumen zu Kränzen binden



Denke ich zurück, sehe ich diese Farbenpracht vor mir

Zu jeder Jahreszeit ein Traum von Duft und Blütenkleid

Schneeglöckchen, Tulpen, Veilchen - ein Blumenmeer vor der Tür

Chrysanthemen, Rosen, Lilien – Blumentraum, zu jeder Jahreszeit



Wie gerne wäre ich jetzt daheim, zuhause in Hatzfeld

Heimat zu atmen, die mir lieb, meinen schönsten Lebensweg getragen

Ich schließe die Augen. Ich rieche das frisch geackerte Feld

Höre Tauben gurrend rufen: „Er kommt, der mit Mais beladene Wagen.“

 

Eine Welt von Traum und dennoch wundervolle  Wirklichkeit

Wahres Leben inmitten von Mensch, Tier und göttlichster Natur

Draußen ruft die Wildtaube. Ihr Lied erinnert an eine Jahreszeit

In meiner Heimat. Heimweh, was bist du ein höllischer Schmerz nur



Wie gerne wäre ich jetzt daheim in Hatzfeld, zuhaus´

In der Stille des Friedhofs Erinnerungen atmen, sie leben lassen

So viele Tränen geweint vor den Grabsteinen, zu viele schon im Sternenhaus

So viele schon gestorben. Meine Erinnerungen nie verblassen



Sie erhalten mir Heimat, gelebte Stunden daheim, wie blühende Baumkronen

Die immer wieder den Traum, das Leben ihrer Blütenpracht uns zeigen

Heimat! Hatzfeld, so gerne würde ich jetzt zuhause sein, bei dir wohnen

Mir blieb die Kostbarkeit „Erinnerung“. In Dank und Ehrfurcht will ich mich verneigen



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld    

             04.02.2007




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