Foto:©Elisabeth Anton
Wenn Geschichte „Heimat“ zu Grabe trägt
Ich schließe die Augen,
stehe vor dem alten Gassentor
Der Brunnen, er weint
still und traurig vor sich hin
Verstummt der Vögel sanfter
Morgenchor
Heimat, sie verlor für viele
Wert und Sinn
Längstens alles
verschwunden, in jener Form
Wie wir das gelebt – ob
Heimatliebe, Ehrfurcht, Brauchtum
Heute, selbst ein Streichholz von Vorschriften lebt, und Norm
Viele vergaßen, dass
Muttersprache der Seele Heiligtum
Die Welt von damals, es
gibt sie nicht mehr
Fortschritt und Freiheit vieles ausgelöscht, vertrieben
Das Buch der Heimaterinnerungen
so reich, so hehr
Alles was noch vom Schuften
der Generationen geblieben
In der Heimat, da hast du
jeden gekannt
Gelebte Nachbarschaft war
ein hohes Gut
Da wurde nicht Nation,
sondern der Name genannt
Heute, der höchste
Wert, selbst Ehrfurcht, ruht
In der Stadt, im Dorf,
nur noch fremdes Gesicht
Das sich lieblos zwischen
den Häusergiebel bewegt
Heimat, wie wir sie
gelebt, gibt es nicht mehr, dies Licht
Wie fatal, wenn Geschichte
„Heimat“ zu Grabe trägt…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
25.06.2019
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