Samstag, 3. August 2019

Heimat, dein Auslöschen - ein Fehltritt ohne Zurück

















Foto:©Elisabeth Anton



Heimat, dein Auslöschen – ein Fehltritt ohne Zurück                  





Wärmende Sonnenstrahlen bemalen sanft den Morgen

Ostermontag, Stille füllt den feierlichen Raum

Die Natur scheint dankbar, zufrieden, ohne Sorgen

Mein Heimweh, es spinnt sich seinen Traum



Mit goldenen Fäden wertvollster Erinnerung

Webt es sein Netz voller Reichtum und Schönheit

Heimat, so wundervoll jede deiner wortlosen Umarmung

Bis heute kann ich sie spüren, deine Geborgenheit



Heimat, unsere Bilder reichen der Wohltat ihre Hand

Reihen sich ein, wie Wäsche auf der alten Schnur

Die Spatzen baden genüsslich in der Wasserpfütze im Sand

Dein Blütenreichtum duftend, silbern glänzt der Schnecke Spur



Die grünen Salatblätter, sie dehnen sich im Sonnenbad

All die bunten Tulpenkelche, welch königliche Haltung

Ostern daheim, was warst du so schön, meine Heimat

Deine Macht bringt mein Heimweh zur spürbaren Entfaltung



Bis heute, ich schäme mich dafür nicht

Hab´ ich Heimweh, nach meiner Heimat edlen Welt

Diese Jahre, Brauchtum, Mundart – nie mehr brennt euer Licht

Es tut weh, das alles zu sehen, du mein unschuldiges Hatzfeld



Der Geschichte Last - mit Würde - in aller Stille du getragen

Krieg, Vernichtung, Deportation, Diktatur, Plünderung

Alles, alles musstest du überleben, erdulden, ertragen

Stumm mitansehen, dein Auslöschen, durch organisierte Aussiedlung



Heimat, voller Würde deine Ehrfurcht vor dem Himmelsdom

Deine Deutschen, sie liebten, lieben dich aus weiter Ferne

Sie tragen dich im Herzen, du Kleinod in ihrem Seelenstrom

Heimat, mein Hatzfeld, deine Landsleute, sie haben dich gerne



Hoch der Preis, für deiner Deutschen lang ersehnte Freiheit

Nie gedacht, dass man sie bezahlt, deiner Deutschen Aussiedlung

Statt Grenzen zu öffnen, als Akt von solidarischer Menschlichkeit

Löschte man sie aus - deine Werte, Sprache, für Freiheitvollendung



Tränen verschleiern mir die Sicht. Heimat, es wird dich nie mehr geben

Unsere Stunden, Jahrzehnte, voller ehrlichem, tief verankertem Glück

Nie mehr diese Sitten, diese Mundart, Elternhaus, dieses Heimatleben

Heimat für Freiheit opfern müssen, welch Fehltritt ohne Zurück…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

               21.04.2014


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dafür, für alles, danke ich dir, mein Herrgott

                  Foto:©Elisabeth Anton     Dafür, für alles, danke ich dir, mein Herrgott                             Danke, mein Herrg...