Sonntag, 16. Februar 2020

Heimatgedanken


















 Foto:©Elisabeth Anton


Heimatgedanken         





Lass ich meinen Gedanken freien Lauf

Kennen sie nur eine Richtung

Heimweh, Heimweh nimmt alles in Kauf

Weckt, still und leise, jede Erinnerung



Diese geraden, sauberen, schönen Gassen

Gärten voller Obstbäume und Blütenmeer

Damals, kein Neid, kein Hassen

Der Ausnahmen Ziele, kein Lichtermeer



Es war ein Miteinander, daheim in der Heimat

Freunde, Nachbarn – nicht nur Wörter aus dem Wörterbuch

Strahlende Baumreihen, vom Stadtrand bis zur Innenstadt

Sehr gerne öffne ich mein Erinnerungsbuch



Ich sehe die Hutwett mit ihrem Kamillenblütenmeer

Wo wir diese gesammelt – jahrein, jahraus

Heute, dort, keine Gänseschar, keine Lämmer mehr

Stumm und traurig schweigen Zuhaus´ an Zuhaus´



An den Fenstern, keine selbstgehäkelten Gardinen mehr

Im Vorgarten, keine duftenden Veilchen. Flieder verschwunden

Der Hambar weg, keine artesischen Brunnen mehr

Welch traurige Bilder ich vorgefunden



Kein Feuerwehrball, kein Stadtorchester, kein „Brotsackball“

Die Kirchturmuhr schlägt die Stunde nicht mehr

Heimat, skrupellos brachte man dich zu Fall

Florierender Westen! Meine Heimat dahin, alles öd und leer



Wozu Menschen fähig, erzürnt mich immer mehr

Es macht mich traurig, wenn man den Wert von „Heimat“ ignoriert

Ganze Dörfer, Städte ausgesiedelt. Alles menschenleer

Wo einst Heimat für Hunderttausende, wo keiner seine Nachbarn ignoriert



Die Gleise der Schmalspurbahn vergessen, verschwunden

Wo einst artesischer Brunnen, nur noch grasüberwucherter Platz

Wer wohl, in der Fremde, eine zweite Heimat gefunden

„Nur eine Heimat!“ - meiner Seele Hauptsatz



Jahrzehnte haben ihre Geschichten geschrieben

Menschen mussten aussiedeln, weil Freiheit ersehnt

Wie gerne wäre ich daheim, zuhause geblieben

Diktatur hat das Wort „Freiheit“ nur für „ihre Heuchler, Privilegierten“ erwähnt…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                  09.02.2020


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