Foto:©Elisabeth
Anton
Bald auch die letzte Erinnerung zur ewigen
Ruh´
Nur wer Heimat gelebt, weiß, was Heimat ist
Wenn
die Gänse zum Tor hinaus
Den
Weg zur Kaul allein gefunden
Der
Sirene Ton längstens verklungen, aus
Großvater
die Reben hochgebunden
Die
Schweine freuten sich am Futtertrog
Schlürften
Brei aus Kleie, Warmwasser, Kartoffelschalen
Erinnerungen,
sie bleiben wie ein Sog
Der
nie vergeht. Erinnerungen ihre Bilder malen
An
jedem Tag neue Bilder, für das Buch der Erinnerung
Durch
alle Jahreszeiten, Sprache und Brauchtum
Und
immer dabei, die endlose Hoffnung
Dass
alles gut wird, zufrieden der Seele Reichtum
Heimat
leben, das war Verbundensein
Mit
Menschen, Erde, Himmel und Natur
Daheim,
zuhause, da war man nie allein
Am
Nagel hängt sie heute noch, die Manilaschnur
Was
haben wir nicht alles damit gemacht
Wie
sparsam wir waren, egal was wir verwendet
Aus
Alt wurde, irgendwie, immer Neues gemacht
Der
Natur mal Ehrfurcht, mal Liebe gespendet
Wir
lebten mit und in der Natur
Wir
verstanden ihre Zeichen, wenn ihr Zorn voller Groll
Was
war sie so wertvoll, der Alten Weisheitsspur
Man
wusste: Für alles bezahlt man seinen Zoll
Die
Tiere, das Vieh, der blühende Garten
Alles
in einem Kreislauf von Herzenswärme und Zeit
Was
konnten wir, voller Freude, auf die Schwalben warten
Was
waren ihre Nester von besonderer Einzigartigkeit
Welch
Freude, im Nest ein Ei zu finden
Es
schnell zu Großmutter in die Küche gebracht
Wie
schön es war, die Blumen zum Strauß zu binden
Wie
aufregend, sie zu bewundern, Heimatsterne bei Nacht
Wenn
der Hund gebellt, immer ein Zeichen
Eine
fremde Katze im Hof oder jemand an der Haustür
Heimatliebe,
sie stellte ihre Weichen
Erinnerungen
tanzen ihre wertvollste Kür
Heimat
leben, damals, wie schön es war
Mitten
in der Natur, Nachbarn immer zugegen
Welch
Jahrzehnte daheim, welch Reichtum Jahr um Jahr
Bald,
sehr bald, auch die letzten Erinnerungen sich schlafen legen…
©Elisabeth
Anton, Speyer / Hatzfeld
08.02.2019
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