Foto:©Elisabeth Anton
Nur noch vom Wind umarmt, was einst Heimat
war
Brach liegen sie, die Wiesen, Felder
Stumm die Gassen, nichts kehrt wieder
Es weint selbst das Rauschen der Wälder
Stumm schweigt er, am Brunnen der Flieder
Die „Holzspaletten“, öffnet keiner mehr
Zu plaudern, mit der Nachbarin, am Morgen
In der Speis keine Kompottgläser, kein Speck. Regale leer
Kein Nachbar freut sich mehr, nebenan was zu borgen
Beim Borgen, da war es mehr als klar
Dass man alles wieder zurückgegeben
Man wusste, dass keiner in der Not allein war
Was war das ein wundervolles Nehmen und Geben
Zuhause, daheim, da war man nie allein
Nachbarn zugegen, egal wie groß die Not
Man half von Herzen, nicht zum Schein
Und hatte immer, für jeden, ein Stück Brot
Der Apfelbaum längst sein Leben verloren
Abgeholzt für einen Pferdestall, die uralten Akazienbäume
Von dort, wo ich einst zuhause, geboren
Blieben mir die schönsten Erinnerungsträume
Gehe ich durch die Gassen meiner Heimat
Sehe ich nur Fremde, Leere, schmerzvolles Schweigen
Dort, dort wo einst diese alte, schöne Stadt
Alles dahin, keine Weiden sich mehr neigen
Ihre graziösen Zweige, nicht mehr auf dem Wasser tanzen
Vom Wind umarmt, wenn er sein Rauschen komponiert
Heimat, in deinen Gassen, Häuser, nur Fremde und Traurigkeit
sich einstanzen
Alles, alles - skrupellos - durch „Aussiedlung“ liquidiert…
©Elisabeth Anton,
Speyer / Hatzfeld
29.02.2020
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