Montag, 9. März 2020

Selbst die Bahnhofsuhr blieb stehen, weil Heimatzeit abgelaufen


















Foto:©Elisabeth Anton


Selbst die Bahnhofsuhr blieb stehen, weil Heimatzeit abgelaufen    





Noch einmal stand ich vor dem Bahnhof meiner Heimat

Mit dem Pass in meiner zitternden Hand

Wie schön sie war, diese alte, treue Stadt

Wie schade, dass Diktatur erstickt das Land



Ich stieg aus dem Zug, die Treppen runter, noch einmal

Heimaterde unter meinen Füßen, vor dem Bahnhofsperron

Dieser Augenblick kennt weder Kopf noch Zahl

In mir umarmten sich Heimat, Sehnen, der Freiheit stiller Hohn



Endlich geschafft, Pass in meiner zitternden Hand

Nun steh ich da, halte ihn fest, den Augenblick

Die Bahnhofsuhr blieb stehen, keine Stunde mehr sie fand

Um zu beschreiben, des Passes heimliches Glück



Da war plötzlich eine allmächtige Kraft in mir

Diesen Pass endlich mein Eigen zu nennen

Ich wollte gar nicht weg, aus der Heimat hier

Ich wünschte nur, der Freiheit Grenzenlosigkeit zu kennen



Noch einmal schau ich zurück, zur Bahnhofsuhr

Stehengeblieben. Für mich abgelaufen meine Heimatzeit

Welch Erinnerung in mir, denke ich an die Bahnhofsuhr

Die mir gezeigt, wo die Macht der Vergänglichkeit



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 24.02.2020




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