Foto:©Elisabeth Anton
Lieblosigkeit, grausamer als Durst
Die Menschheit hat
längst jede Scham verloren
Obwohl diese, die
letzte Haut für unsere Würde ist
Menschen werden
nicht schlecht, nicht gefühlsarm geboren
Ein Herz fühlt,
wenn es dies erlebt, als Teil seiner Zeitenfrist
Die Menschheit, schon
so fern von Scham und Schande
Zu viele gehen
blind durch ihre Zeit, ihre Stunden
Ohne Liebe, Güte zu
schenken, fremd der Freundschaft Bande
Schauen mit Bier,
Wein, in die Glotze - wo sie klaffen, der Kriegsopfer tiefe Wunden
Liebe, Würde,
Anstand, Charakter und Ehrfurcht
Sind nur noch wenigen
Menschen anzusehen
Filme rollen über
die Leinwand – Blut, Tod, Tote und keine Furcht
Das ist Alltagsprogramm
im deutschen Fernsehen
Wir müssen nicht
nur Heimatfilme von 1950 schauen
Was die Sendungen hetue vermitteln - Zeugnis von Herz- und Seelenvernichtung
Man zeigt noch in
den „Serien“, wie man morden kann, betrügen, klauen
Es scheint, die Menschheit
hat sie vergessen, ihre Generationenverpflichtung
Was wir von unseren
Ahnen mit auf den Weg bekommen
Und unsere Ahnen von
ihren Vorfahren gelernt, erhalten
Ist die noch blühende
Welt, obwohl man ihr so viel Menschlichkeit genommen
Verbannt sie endlich
aus dem Fernseher, Kino, diese vernichtenden Gewalten
Kinder beherrschen
Computerspiele, weniger unserer Muttersprache Wortschatz
Viele wissen nicht,
wie, wo Gemüse wächst, wie eine Rose aussieht
Viele haben für
Liebe, Geduld, Güte, Verständnis, Charakter keinen Platz
Trampeln
rücksichtslos durchs Leben, ohne dass Menschliches im Herzen geschieht
Wenn wir Anstand,
Charakter, Ehrfurcht voreinander verloren
Dann haben wir bald
die Liebe, das Menschsein zu Grabe getragen
Jeder von uns wird,
irgendwann, mit seinem Weg geboren
Schönheiten des
Lebens zu lieben, geliebt zu werden, ohne nach Preis zu fragen
Menschheit, wach endlich
auf, eh es bald zu spät
Unsere Kinder zeigen
doch nur, was ihnen Tag für Tag gegeben
Kinder sind unschuldig,
wenn ihr Seelenleben vor dem Abgrund steht
Kinder, immer ein
Spiegelbild dessen, was man ihnen auf den Weg mitgegeben
Menschen werden
nicht schlecht, nicht gefühlsarm geboren
Ein Herz fühlt - wenn
es erlebt - Glück oder Leid seiner Stundenfrist
Die Menschen haben
längst jede Scham verloren
Obwohl diese, die
letzte Haut von unserer Würde ist…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
06.03.2009
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