Foto:©Elisabeth Anton
Vergessen, verschwunden, ausgelöscht
Heimaterinnerungen…
Der letzte
uralte Mähdrescher, schon lange vergessen
Die Moderne hielt
Einzug, überall
Der Spaten gräbt nicht
mehr
Den ganzen Garten um
Stück für Stück,
Stunde für Stunde
Tag um Tag, bis es geschafft
war
Keiner führt mehr Maisstängel
nach Hause
Zu Garben gebunden,
mit eingeweichtem Hanf
Als Futter für das
Vieh
Als Brennmaterial
für den Lehmholzofen
Aus dem Schuppen
geheizt
Im Zimmer die wohlige
Wärme
Keiner hat mehr das
Schleifrad für Messer und Schere
Als Kinder durften
wir Wasser schütten, am Rad drehen
Damit Großvater die
Messer und Scheren schleifen konnte
Und wir sammelten
Erfahrungen
Sense und Sichel,
schon seit langem vergessen
Womit wir damals,
täglich, frischen Klee für das Vieh gemäht
Das Schmalzfass, wo
Fettreste man gesammelt, das Jahr über
Um daraus Hausseife
zu kochen, seit langem verschwunden
Vergessen auch die Lieder
der Alten
Die Leben und Arbeit
von Generationen besungen
Brauchtum und Sprache,
sie waren einmal Heimat
Heute, heute leben
noch die Erinnerungen
Bis man den letzten
Hatzfelder zu Grabe getragen
Nicht nur vergessen,
verschwunden, sondern ausgelöscht
Was einst blühende
Heimat der Deutschen
Aus dem rumänischen
Banat, die einstige Kornkammer Europas…
©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld
13.04.2020
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