Dienstag, 28. April 2020

Vergessen, verschwunden, ausgelöscht

















Foto:©Elisabeth Anton



Vergessen, verschwunden, ausgelöscht                   

             Heimaterinnerungen…




Der letzte uralte Mähdrescher, schon lange vergessen

Die Moderne hielt Einzug, überall



Der Spaten gräbt nicht mehr

Den ganzen Garten um



Stück für Stück, Stunde für Stunde

Tag um Tag, bis es geschafft war



Keiner führt mehr Maisstängel nach Hause

Zu Garben gebunden, mit eingeweichtem Hanf



Als Futter für das Vieh

Als Brennmaterial für den Lehmholzofen



Aus dem Schuppen geheizt

Im Zimmer die wohlige Wärme



Keiner hat mehr das Schleifrad für Messer und Schere

Als Kinder durften wir Wasser schütten, am Rad drehen



Damit Großvater die Messer und Scheren schleifen konnte

Und wir sammelten Erfahrungen



Sense und Sichel, schon seit langem vergessen

Womit wir damals, täglich, frischen Klee für das Vieh gemäht



Das Schmalzfass, wo Fettreste man gesammelt, das Jahr über

Um daraus Hausseife zu kochen, seit langem verschwunden



Vergessen auch die Lieder der Alten

Die Leben und Arbeit von Generationen besungen



Brauchtum und Sprache, sie waren einmal Heimat

Heute, heute leben noch die Erinnerungen



Bis man den letzten Hatzfelder zu Grabe getragen

Nicht nur vergessen, verschwunden, sondern ausgelöscht



Was einst blühende Heimat der Deutschen

Aus dem rumänischen Banat, die einstige Kornkammer Europas…



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                13.04.2020


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