Freitag, 1. Mai 2020

Der blinde Hirte, oben in den Bergen

















Foto:©Elisabeth Anton


Der blinde Hirte, oben in den Bergen    





Seine Kindheit, Jugend - in den Bergen verbracht

Mit seinen Schafen, seinem Hirtenhund

Er schläft seit Jahren in den Bergen. Wenn es Nacht

Sehnsucht geschrieben steht, auf seinem schweigenden Mund



Er hört seine Schafe grasen, seine Hunde bellen

Er spürt des Waldes leises Rauschen  

Er hört das Lied des Wassers, aus den fernen Quellen

Er mag es sehr, den Klängen der Nacht zu lauschen



Sein Weg war klar, schon seit seiner Kindheit

Als er Vater noch begleitet, mit den Schafen in den Bergen

Es gab nur diesen einen Weg, damals, für seine Blindheit

Des Hirten Einsamkeit, im Land von Elfen und Zwergen



Seit Vaters Tod lebt er in der Berge Schoß

Seine Schafe folgen dem frischen Gras auf den Weiden

Hirtendasein, seiner Blindheit klares Los

Doch glücklich und dankbar, wenn nur seine Tiere nicht leiden



Und wenn der Abend kommt, die Stille der Nacht

Die Arbeit getan, die Schafe in ihrem Sommerstall

Weiß niemand, niemand weiß, woran der blinde Hirte gedacht

Wenn er den Wind gespürt, gelauscht dem rhythmisch tosenden Wasserfall



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                16.10.2019




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