Sonntag, 16. August 2020

Todesstreifen, zwischen meiner Heimat und der Welt der Freiheit

















Foto:©Elisabeth Anton


"Todesstreifen", zwischen meiner Heimat und der Welt der Freiheit     





Das unruhige Pfeifen des Windes

Über die Stoppelfelder meiner Heimat

Wollte warnen, dass auch das Leben eines Kindes

Keinen Schutz vor den Kugeln der Schießenden hat



Die Soldaten „geschult“, „gedrillt“, „aufgehetzt“

Dass sie auf alles schießen, was sich Richtung Grenze bewegt

Man hat ihnen Urlaubsversprechen ins Gemüt gesetzt

Was jede Gefühlsregung, bei denen, wortlos abgesägt



An den Grenzen meiner Heimat, zur Welt der Freiheit

Wurde die Erde mit Blut getränkt. Menschen erschossen, gefangen

Was war das eine zutiefst sadistische, unmenschliche Zeit

Dort, dort an der Grenze, nicht mal mehr Insekten sangen



Und waren mal Raketen, Schüsse zu hören

Dachte ich jedes Mal: „Hoffentlich daneben

Hoffentlich hat er die Grenze passiert, Freiheit zu erhören

Hoffentlich haben sie es nicht zerstört, des Landesflüchtigen Leben.“



Erbarmungslos, brutal, hat man sie geschlagen

Mit Füßen getreten, ohne Unterlass, egal wohin

Auch wenn sie schon regungslos auf dem Boden lagen

Auf Landesverräter gedrillte Soldaten, als ob hörig dem Irrsinn



Kein Tier wurde behandelt, wie diese Menschen, die Freiheit ersehnt

Die Zahl unbekannt, wie viele ihr Leben an diesen Grenzen verloren

Man hat nur „diese Heldentaten“ der Soldaten erwähnt

Wenn sie auf Menschen geschossen, ohne je zu wissen, warum WIR geboren



©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

                 09.05.2020


















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