Donnerstag, 29. Oktober 2020

Ein Abend mit Petroleumlampenlicht – unbezahlbarer Reichtum

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Foto:©Elisabeth Anton

 

Ein Abend mit Petroleumlampenlicht – unbezahlbarer Reichtum  

 

Eine Petroleumlampe mitten auf dem Tisch

Jeder wusste, wo sein Platz

Ob es Speck gab, Nudeln oder Fisch

Das Gebet nach oben, als letzter Satz

 

Dann konnte man es genießen, das Abendbrot

Jeder aß, was vor ihm auf dem Tisch

An Brot und Schinken keine Not

Aus der Kaul ihn mit dem Korb gefangen, den Fisch

 

Es gab nichts auszusortieren, nichts zu wählen

Es wurde gegessen, was auf den Tisch gekommen

Danach, was liebte ich es, die Sterne zu zählen

Wenn die Nacht ihr Firmament in ihre Arme genommen

 

Und wenn das Abendessen zu Ende

Der Tisch sauber, alles an Ort und Stelle

Das Licht, als ob eine in sich schrumpfende Wende

Wenn sie nicht mehr nötig, die überall starke Lichtquelle

 

Zum Erzählen reichte eine kleine Flamme, weniger Licht

War die Flamme auf Maximum, hat sie viel Petroleum verbraucht

Sparsam waren wir, sehr sparsam. Geizig waren wir nicht

Welch wohlige Wärme, wenn überall der Schornstein geraucht

 

Eine Welt, die kann sich heute keiner vorstellen

Wie sparsam wir waren, fleißig, ehrlich, zufrieden zugleich

Ob Haus- oder Feldarbeit, ob kehren oder Holz fällen

Kein Luxus, aber wir waren beneidenswert reich

 

Mitten in der Natur, mit ihr gelebt

Im Kreislauf von Leben, Zeit und Sein

Man hat nicht nach immer Mehr gestrebt

Man wollte nur, für Kinder, Familie, mit allem Nötigen versorgt sein

 

Ein Abend daheim, mit Petroleumlampenlicht

Und danach, die funkelnden Sterne der Nacht

Das war Reichtum für die Seele, mehr nicht

Weil man bei Wohltat dieser Stunde nie an „Reichtum vermehren!“ gedacht

 

©Elisabeth Anton, Speyer / Hatzfeld

               17.10.2020

 

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